Słotwiński von Leliwa Konstanty, Bibliothekar und Fachschriftsteller. Geb. Dąbrówka, Galizien (Polen), 30. 1. 1793; gest. Głobikowa, Galizien (Polen), 21. 2. 1846 (ermordet). – Bruder von Feliks S. v. L. (s. d.). Nach Schulbesuch in Tarnów und Absolv. der phil. Jgg. an der Univ. Krakau begann S. dort ein Jusstud., das er jedoch aufgrund seiner Teilnahme an den Napoleon. Feldzügen, in deren Verlauf er schwer verwundet wurde, abbrechen mußte. 1816 trat er in den österr. Staatsdienst, wo er tw. in Wien (1819–23), tw. in Galizien (ab 1823 als Kreiskoär.) verwendet wurde. Als Mitgl. einer Freimaurerloge und k. M. der Krakauer Wiss. Ges. war S. aufklärer. Staatsdenken verpflichtet und verf. Werke über die poln. Geschichte und die rechtl. Verhältnisse auf dem Lande. 1829 quittierte er den Staatsdienst und zog sich auf das Familiengut in Westgalizien zurück. 1831 folgte seine Ernennung zum Dir. des Ossolineums in Lemberg (L’viv). Als solcher entfaltete S. eine äußerst rege Tätigkeit sowohl hinsichtl. der Institution selbst (finanzielle und baul. Sanierung, Katalogisierung, Inbetriebnahme der Druckerei) als auch im Hinblick auf die hauseigenen Veröff., zu denen er eigene Texte beisteuerte (vorwiegend wiss. und polit. Abhh., aber auch zwei Komödien). Als sich das Ossolineum nach der Niederschlagung des „Novemberaufstands“ von 1830/31 zu einem Produktionsort illegaler nationalpatriot. Schriften entwickelte, geriet die Institution – und mit ihr S. – ins Visier der österr. Polizeibehörden. 1834 inhaftiert, wurde er 1837 zu einer langjährigen Gefängnisstrafe auf der Festung Kufstein verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Entlassung 1840 lebte er erneut auf seinem Gut, wo er im Zuge der galiz. Bauernrevolte von 1846 den Tod fand.