Smička (Smyčka), František (1883-1948), Arzt

Smička (Smyčka) František, Arzt. Geb. Olschan, Mähren (Olšany u Prostějova, Tschechien), 10. 11. 1883; gest. Brno, Tschechoslowakei (Tschechien), 1. 6. 1948. – Bauernsohn. Nach Absolv. des Gymn. in Olmütz (Olomouc) stud. S. ab 1903 an der med. Fak. der Karlsuniv. in Prag; 1909 Dr. med. Zunächst Externist an der 1. med. Univ. klinik, war er 1911–12 als Ass. an der psychiatr. Klinik tätig, leistete im Anschluß seinen Militärdienst im Div. krankenhaus in Linz und fungierte i. d. F. bis 1919 als Gmd.- und Bez. arzt in Sarajevo. Nach seiner Rückkehr in die Tschechoslowakei arbeitete er ab 1920 in der Gesundheitsabt. der Landesverwaltung in Brünn. Ab 1922 war er Bez. arzt in Prostějov und Distriktsarzt in Olšany und ab 1926 gleichzeitig auch Amtsarzt der Landwirtschaftl. Krankenkasse in Prostějov. 1931 Med. oberkoär., 1936 Med. rat. S. hatte führende Positionen in mehreren Standes- und Fachorganisationen inne, u. a. stellv. Vors. des zentralen Ver. der Amtsärzte, Vors. der Tschechoslowak. Rotkreuzorganisation in Prostějov und Mitgl. der Masarykliga im Kampf gegen Tuberkulose. 1940 wurde er aufgrund einer Denunziation im KZ Dachau interniert. Noch 1940 ins KZ Buchenwald überstellt, kam er 1942 wieder nach Dachau, wo er als Arzt der San. stelle zugeteilt war. Sein med. Wissen und sein med. Einsatz für die Häftlinge retteten nicht nur ihm, sondern auch vielen seiner Mitgefangenen das Leben. 1945 konnte er in seine Heimat zurückkehren, wo er seine ärztl. Tätigkeit in der Lungenheilstätte in Jevíčko fortsetzte.

L.: Biografický slovník pražské lékařské fak. 1348–1939, 2, 1993; Z. Štěpánek, in: Časopis Matice moravské 114, 1995, S. 68f.
(P. Svobodný)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 370
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