Šnjarić Lukas, Offizier. Geb. Canke (Čanak, Kroatien), 22. 6. 1851; gest. Cluj (Cluj-Napoca, Rumänien), 28. 1. 1930. – Sohn eines Grenzers. Š. wurde 1870 aus der Rgt.-Militärschule in Otočac als Korporal zum Grenz-IR 1 ausgemustert; 1874 Lt. beim IR 51. 1882 nahm er als Rgt.-Adj. an der Niederschlagung der Unruhen in Bosnien-Herzegowina teil. 1897 Mjr. und Baon.-, 1899–1904 Ergänzungsbez.kmdt. im bosn.- herzegowin. IR 4, um dessen Personalaufstockung er sich sehr verdient machte; 1903 Obstlt., 1906 Obst. und 1907 Kmdt. des Linien-IR 2. 1909 erhielt Š. das Kmdo. des Gendarmeriekorps für Bosnien-Herzegowina, 1911 GM. Ab September 1914 führte er eine kombinierte Brig. im Feldzug gegen Serbien, dann koordinierte er von Višegrad aus die Verteidigung Südostbosniens. Ende März 1915 übernahm er dort das Kmdo. der neu errichteten 59. Inf.-Truppen-Div., die im Juli 1915 an die Isonzofront verlegt wurde. Im September 1915 nach Syrmien rückverlegt, wurde Š. im Oktober vor Belgrad verwundet; nach seiner Genesung hatte er mit der Div. Anteil an der Eroberung Serbiens und Montenegros. Im Februar 1916 übernahm er das Kmdo. der 42. Honvéd-Inf.-Div. am Dnjestr, die jedoch im Verband der 7. Armee von den Russen in die Karpaten zurückgedrängt wurde. Im März 1917 dem Gen.-Insp. der Fußtruppen zugeteilt, ab Mai 1918 Gen. der Inf., wurde Š. im Juli 1918 beurlaubt, knapp vor der Veröff. des Oktobermanifests jedoch im Oktober 1918 als Militärkmdt. von Agram (Zagreb) reaktiviert. In dieser Funktion war er am gescheiterten Versuch, die südslaw. Nationen zum Eintritt in ein trialist. Bundeskaisertum zu bewegen, beteiligt. Nach Kriegsende i. R., verbrachte Š. seine letzten Lebensjahre auf seinem Gut in Cluj.