Snoer, Johannes (1868-1936), Harfenist

Snoer Johannes, Harfenist. Geb. Amsterdam (Niederlande), 28. 6. 1868; gest. Wien, 1. 3. 1936; röm.-kath. – Sohn eines Musikerehepaares (seine Mutter Cornelia S., geb. Schönecker, ist um 1830 als Pianistin nachweisbar). S. erlernte bei E. Schuëcker (s. d.) das Harfenspiel, war zunächst Mitgl.des Amsterdamer Concertgebouworkest, 1894–1910 1. Harfenist des Leipziger Gewandhausorchesters und unternahm daneben mehrere Konzertreisen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und England. Ab 1916 Mitgl. des Orchesters der Wr. Hofoper bzw. der Wr. Philharmoniker, spielte S. 1902 und 1904 auch im Orchester der Bayreuther Festspiele. Er komponierte und arrangierte eine große Anzahl von Stücken für sein Instrument und verf. Lehrwerke wie z. B. eine „Praktische Harfen-Schule für Doppel-Pedal-Harfe“, 1896, und „Die Harfe als Orchesterinstrument“, 1898. Seine Versuche, die Doppelpedal-Harfe durch die sog. chromat. Harfe zu ersetzen, blieben erfolglos.

W. (auch s. u. Pazdírek): Album für Harfe, op. 18; Arpeggienstud., op. 23, 40, 42; 15 Harfenstud., op. 40, Neuausg.: 15 Études dans le style brillant pour harpe, 1992; Stud. in Konzertform, op. 53; Orchesterstud., op. 62; Pedalübungen; Transkriptionen; Phantasien; etc.
L.: Volks-Ztg., 3. 3. 1936; Müller; Pazdírek (m. W.); Ulrich; Dtld., Oesterr.-Ungarns und der Schweiz Musiker in Wort und Bild, 1909; Dt. Tonkünstler in Wort und Bild, ed. F. Jansa, 2. Ausg. 1911; H. J. Zingel, Lex. der Harfe, 1977; R. Rensch, Harps and Harpists, 1989, s. Reg.; H. Blaukopf – K. Blaukopf, Die Wr. Philharmoniker, 1992, S. 153; WStLA, Wien.
(W. Zuleger)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 384f.
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