Sobieczky, Adolf (1854-1934), Marineoffizier

Sobieczky Adolf, Marineoffizier. Geb. Mitrowitz, Kroatien (Sremska Mitrovica, Serbien und Montenegro), 2. 11. 1854; gest. Baden (NÖ), 10. 4. 1934. – Sohn des Obstlt.- Auditors Ludwig S. (geb. Wien, 1813; gest. ebd., 11. 10. 1870), verehel. mit Adele Freiin v. Potier des Echelles. Nach sechs Klassen Gymn. trat S. 1871 als Seeaspirant in die Kriegsmarine ein. 1875 bereitete er sich – inzwischen Seekadett – beim Hydrograph. Amt auf die Seeoff.prüfung vor. Nach mehreren Verwendungen zur See und an Land erstellte S., seit 1877 Linienschiffsfähnrich, 1881–82 als Instruktionsoff. auf dem Schulschiff „Schwarzenberg“eine viel beachtete Statistik über die dort ausgebildeten Schiffsjungen. Vermutl. war es diese Arbeit, die die Marineleitung bewog, S. auf die wiss. Expedition zur Atlantikinsel Jan Mayen (1882–83) zu speziellen meteorolog. Messungen zu entsenden. Nach der Rückkehr publ. er seine wiss. Beobachtungen in diversen Fachz. und red. daneben auch die amtl. Publ. des Hydrograph. Amts. 1884 Linienschiffslt. und k. M. der Geograph. Ges. in Wien, widmete er sich neben der Meteorol. und anderen naut. Fächern auch dem Art.wesen. 1885 fuhr er als Navigations- und Wachoff. auf der Schraubenkorvette „Zrinyi“ nach Westindien. In den folgenden Jahren wechselte S. häufig zwischen Land- und Schiffseinsätzen; zur See wurde er (1897 Korvettenkapitän) hauptsächl. auf dem Schiffsart.sektor eingesetzt, so v. a. 1899 als Leiter des Art.wesens dem Flaggenstab der Eskader zugeteilt. Danach folgten Verwendungen im Marinetechn. Komitee; 1900 Fregattenkapitän. S. erhielt i. d. F. mehrere Schiffskmdo. und wurde trotz einer Havarie mit dem Linienschiff „Wien“, 1904, zum Linienschiffskapitän befördert. 1905 kurze Zeit Vorstand des Marine-Evidenzbüros, des militär. Nachrichtendiensts der Kriegsmarine, hatte er im selben Jahr sein letztes Kmdo. über ein Schiff, das Art.-Schulschiff „Radetzky“, inne. Danach war er Präsesstellv. des Marinetechn. Komitees und schließl. ab 1908 als Konteradmiral Dir. des Hydrograph. Amts in Pola (Pula); 1911 i. R. 1912 erhielt er Titel und Charakter eines Vizeadmirals. S. engagierte sich auch für den Österr. Flottenver. und die Gründung des Österr. Marineverbands (1924).

W.: Die Küstenentwickelung der österr.-ung. Monarchie, 1911; etc.
L.: Die Flagge 7, 1912, Nr. 1, S. 16; H. Bayer v. Bayersburg, Österr. Admirale und bedeutende Persönlichkeiten der k. u. k. Kriegsmarine 1867–1918 (= Österr.-R. 154/156), 1962; A. Schmidt-Brentano, Die österr. Admirale 2, 2000, S. 267ff. (m. B. und L.); KA, Wien; Mitt. Antonio Schmidt-Brentano, München, Dtld.
(W. Blasi)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 386
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