Socháň, Pavol; Ps. Borivoj Rehtáčka, Dobroslav Pokrievka, Hapták etc. (1862-1941), Ethnograph, Photograph, Redakteur und Schriftsteller

Socháň Pavol, Ps. Borivoj Rehtáčka, Dobroslav Pokrievka, Hapták etc., Ethnograph, Photograph, Redakteur und Schriftsteller. Geb. Verbic, Ungarn (Liptovský Mikuláš, Slowakei), 6. 6. 1862; gest. Bratislava (Slowakei), 26. 1. 1941. – S. stud. 1873–78 am Gymn. in Käsmark (Kežmarok) und 1879–81 an der Lehrerbildungsanstalt in Losonz (Lučenec), wurde aber als Panslawe von allen ung. Schulen ausgeschlossen. 1881–85 besuchte er in Prag die ABK sowie Vorlesungen aus Ethnographie und Kunstgeschichte an der Karlsuniv., 1885–86 stud. S. an der bayer. ABK in München, wo er im Atelier von Theodor Menzel mit der Photographie in Kontakt kam. 1886–91 wieder in Prag, präsentierte S. dort in Ausst. selbst gesammelte Objekte der Volkskultur aus der Slowakei und Mähren. Als Organisator gründete er in Prag den Ver. slowak. Studenten, Detvan, in München den Ver. tschech. und slowak. Studenten, Skreta. 1891 kehrte er in seine Heimat zurück und war 1893–1912 Eigentümer eines Photoateliers in Turóczszentmárton (Martin). 1912 des Panslawismus beschuldigt, ging er nach Prag, wirkte dort als Red. und flüchtete (ung.seits steckbriefl. gesucht) 1914 in die USA, wo er 1917–19 in New York und Pittsburgh, Pa., als Lehrer sowie Korrespondent slowak. Ztg. tätig war. Nach seiner Rückkehr 1919 lebte S. als Angestellter in Prag, dann in Bratislava, red. 1923–26 die Z. „Slovenský svet“ und „Národný denník“ und beteiligte sich an der Gründung des Senders „Radiojournal“, dessen erster Ansager und Sekr. er war. Zuletzt war er als Journalist und Publizist tätig. Bes. Bedeutung erlangte er durch die Erforschung und Förderung der slowak. Volkskultur. Seine Smlg. bildete die Basis des Slowak. Nationalmus. Bedeutend ist auch sein photograph. Schaffen, das nicht nur die Dokumentation seiner ethnograph. Forschungen, sondern auch Porträts slowak. Persönlichkeiten, Naturstud., Abb. von Kunstwerken und topograph. Aufnahmen der Slowakei umfaßte. 1922 schuf er mit Kmeť (s. d.) die Zentrale der slowak. Laientheater, wurde deren Vizepräs. und war Sekr. der Slovenská liga. S. verf. mehrere Monographien und zahlreiche Artikel in slowak., tschech., ung. und dt. Z. und Ztg., Beitrr. für „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ und für „Ottův slovník naučný“ sowie mehrere Theaterstücke.

W.: s. u. Slovenský biografický slovník.
L.: Enc. Slovenska; Otto; Otto, Erg.Bd.; A. Václavík, in: Slovenské pohľady 48, 1932, S. 383ff.; Prúdy 16, 1932, S. 297ff.; Slovenské divadlo 16, 1968, S. 177ff., 302ff.; E. Okálová, in: Vlastivedný časopis 31, 1982, S. 182ff.; M. Slivka – A. Strelinger, P. S., 1985; D. Mrázková – V. Remeš, Cesty československé fotografie, 1989, S. 24f., 92; Enc. dramatických umení Slovenska 2, 1990; Slovenský biografický slovník 5, 1992 (m. W. und L.).
(I. Chalupecký)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 389f.
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