Sohm P. Bonifaz (Kaspar), OSB, Paläontologe und Seelsorger. Geb. Alberschwende (Vbg.), 14. 8. 1847; gest. Fiecht (Tirol), 13. 9. 1923; röm.-kath. – Sohn eines Lehrers. S. stud. 1871–78 Naturwiss. an den Univ. Innsbruck (u. a. bei Pichler v. Rautenkar, s. d.) und Wien, wobei er seinen Lebensunterhalt durch Hauslehrer- und Hofmeisterdienste in verschiedenen Adelsfamilien bestritt. 1881 trat er in das Benediktinerstift St. Georgenberg-Fiecht ein, stud. 1882–85 Phil. und Theol. an der Univ. Innsbruck, legte 1885 die feierl. Ordensgelübde ab und wurde im selben Jahr zum Priester geweiht. 1885–90 und 1896–1915 war er in der Schule des Stifts Fiecht als Lehrer für Naturgeschichte und Dt. tätig, 1890–96 wirkte er als Kooperator in der Stiftspfarre Achental. Sowohl von Fiecht als auch vom Achental aus unternahm er zahlreiche naturhist. Exkursionen, v. a. in das Karwendel- und Rofangebirge, aber auch ins Wettersteingebirge und in die Gegend von Kössen. Als deren Ergebnis legte er eine ansehnl. Smlg. von Petrefakten an, von denen einige auch nach ihm benannt wurden, u. a. „Euphyllites Bonifacii“ und „Rhynchonella Bonifacii“. Außerdem entfaltete er eine eifrige mineralog. Sammeltätigkeit. Seine Smlgg. befinden sich heute großteils im naturhist. Kabinett im Stift Fiecht.