Sokol P. Bernardin (Luka), OFM, Komponist und Ordensmann. Geb. Castel Suciuraz, Dalmatien (Kaštel Sućurac, Kroatien), 20. 5. 1888; gest. 1944; röm.-kath. – S. trat 1901 in den Franziskanerorden ein, besuchte dessen Gymn. auf der Insel Košljun bei Krk und in Zara (Zadar) und stud. 1909–13 in Ragusa (Dubrovnik) Theol.; 1912 Priesterweihe. Nach Lehrtätigkeit (ab 1913) an den Ordensgymn. auf der Insel Badija und auf Košljun besuchte er 1915–17 die Abt. für Kirchenmusik der Wr. Akad. für Musik und darstellende Kunst, an der er die Prüfungen zum Gesangslehrer, Chorleiter und Organisten ablegte. Zur gleichen Zeit stud. er an der Theol. Fak. der Univ. Wien Moraltheol. und Kirchenrecht. Ab 1917 war S. Doz. für Ethik, Kirchenrecht und Gesangslehre an der Franziskaner-Hochschule in Dubrovnik, ging 1923 nach Rom und erwarb an der päpstl. Hochschule für Kirchenmusik ein Doktorat für Kirchenkomposition, 1925 auch Dr. theol. Nach seiner Rückkehr 1926 wirkte S. als Doz. an der Theol. Fak. der Univ. Zagreb, ab 1932 als Pädagoge, Komponist und Verleger wieder auf Badija. Er starb 1944 als Opfer der Kriegsereignisse. Schon früh kompositor. tätig, schrieb S. 1929–41 insgesamt 250 kirchl. und weltl. Musikwerke, in denen er Originalität in der melod. Invention, Vorliebe für Polyphonie und Neigung zu unkonventionellen harmon. Effekten zeigt. Seine weltl. Kompositionen lassen die kroat. Musiktradition erkennen. Den Schwerpunkt seines Schaffens bilden die Messen, daneben komponierte er noch ca. weitere 170 Kirchenwerke, von denen die Marienlieder bes. hervorzuheben sind.