Sokolář, Franz (1851-1913), Koleopterologe und Rechtsanwalt

Sokolář Franz, Koleopterologe und Rechtsanwalt. Geb. Znorow, Mähren (Vnorovy, Tschechien), 31. 5. 1851; gest. Wien, 29. 7. 1913. – Sohn eines Dorfschullehrers. Nach dem Besuch der Unterstufe des Piaristengymn. in Straßnitz (Strážnice) und des Obergymn. in Ung. Hradisch (Uherské Hradiště) stud. S. 1872–75 an der Univ. Wien Phil., 1875–80 Jus; 1905 Dr. jur. Bereits während seines Stud. bei mehreren Wr. Anwälten als Konzipient tätig, eröffnete er 1907 als Hof- und Gerichtsadvokat eine Anwaltskanzlei in Wien 3. S. zeigte von früher Jugend an große Liebe zur Natur, beschäftigte sich eingehend mit Botanik und Mineral., ehe er sich der Käferkde. zuwandte. Sein Spezialgebiet waren die Laufkäfer (Carabiden). Er legte eine einzigartige Smlg. mitteleurop. Laufkäferarten an, die etwa 15.000 Exemplare umfaßte und 1915 vom Wr. Naturhist. Hofmus. angekauft wurde. Sie enthält zahlreiche, von ihm selbst beschriebene Arten, Unterarten und Varietäten, ist in zoogeograph. Beziehung von großer wiss. Bedeutung und hervorragend konserviert. S. war ein bes. aktives und engagiertes Mitgl. des Wr. Coleopterologen-Ver. Die Ergebnisse seiner Forschungen veröff. er in mehreren entomolog. Z.

W.: Die Reife und Jagdperioden bei den Tribus Carabini, in: Entomolog. Wochenbl. (Insekten Börse) 22, 1905; Carabus monilis Fabr. und seine Farbvarietäten, ebd.; Carabolog. Mitt., ebd. 24, 1906; Die Färbung der Oberseite unserer Carabini, in: Entomolog. Bll. 4, 1908, Nr. 2; etc.
L.: Coleopterolog. Rundschau 2, 1913, S. 149ff.; F. Steindachner, in: Annalen des k. k. naturhist. Hofmus. 29, 1915, Nr. 1–2, S. 3, 23f.; UA, Wien.
(V. Stagl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 401
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