Souček Stanislav, Literarhistoriker und Lehrer. Geb. Nachod, Böhmen (Náchod, Tschechien), 7. 5. 1870; gest. Brno, Tschechoslowakei (Tschechien), 30. 12. 1935. – Sohn eines Lehrers. Nach Absolv. des Gymn. in Reichenau an der Kněžna (Rychnov nad Kněžnou) stud. S. 1888–94 slaw. und klass. Philol. an der Univ. Prag und lehrte danach an den Gymn. in Olmütz (Olomouc), Königinhof an der Elbe (Dvůr Králové nad Labem) und 1900–20 Brünn (Brno), wo er sich auch im kulturellen und wiss. Leben engagierte. 1914–35 red. er die Z. „Časopis Matice moravské“ und die Ed.reihe „Veškeré spisy a projevy J. A. Komenského“ (einige Arbeiten von Johann Amos Comenius entdeckte und ed. er selbst). 1920 wurde S. Prof. für ältere tschech. Literatur an der neugegr. Brünner Univ., 1922–23 war er Dekan der phil. Fak., 1930–31 Rektor. Mit profunder Kenntnis der kulturhist. Realien und mit philolog. Akribie widmete sich S. der Geschichte der tschech. Literatur von ihren Anfängen bis zum Ende des 19. Jh. sowie dem tschech. Volks- und volkstüml. Schrifttum (bes. der Volksliedforschung).Forschungsschwerpunkte waren die Geschichte der alttschech. Literatur (bes. Tomáš Štítný), das Leben und Werk von Comenius, die barocke Literatur und deren latein. Tradition, die Geschichte der Literatur des 19. Jh. sowie die Geschichte der Pädagogik. Die meisten seiner Arbeiten publ. S. in Z., etwa in „Archiv pro badání o životě a spisech J. A. Komenského“, „Časopis Matice moravské“, „Listy filologické“, „Naše věda“, „Pedagogické rozhledy“ etc., und in der Ztg. „Lidové noviny“. Vielen seiner Texted. sind als Anhang Textanalysen angeschlossen.