Spáčil Jan (Johann), Ps. Žeranovský, Spáčil-Žeranovský etc., Schriftsteller und Journalist. Geb. Zeschau, Mähren (Žešov, Tschechien), 26. 1. 1857; gest. Sternberg, Mähren (Šternberk, Tschechien), 9. 1. 1905. – Sohn eines Schusters, Bruder des Schriftstellers Augustin S. (1871–1929). S. besuchte das Gymn. in Kremsier (Kroměříž) und in Olmütz (Olomouc), wo er nach der Matura, 1878, kurze Zeit auch Theol. stud. Anschließend arbeitete er als Journalist und Red. für verschiedene böhm. („Čech“, „Divadelní list“, „Kutnohorské listy“, „Politik“, „Ratibor“), mähr. („Hlas“, „Moravská orlice“, „Našinec“) und Wr. („Parlamentär“) Ztg. und Z., in denen er v. a. Rezensionen und Feuilletons veröff., und trat als Übers. von tschech. Lyrik ins Dt. und aus dem Französ. hervor. Daneben verf. er kurze humorist. Erz. und Skizzen aus dem zeitgenöss. Leben im Dialekt der Haná. Seine ursprüngl. in Z., etwa „Světozor“, „Zlatá Praha“, erschienene Lyrik nach dem Vorbild eines Jaroslav Vrchlický (v. a. Liebesthematik, religiöse Reflexionen und Erinnerungen) erschien postum als „Výše a propasti“ (1909). S. war Mitgl. mehrerer Künstler- und Landsmannschaftsver., u. a. Hanáci v Praze, Moravská beseda und Umělecká beseda.