Spängler Alois (I.), Politiker und Kaufmann. Geb. Salzburg (Sbg.), 12. 6. 1800; gest. ebd., 15. 6 1875; röm.-kath. – Aus einer Südtiroler Familie, Sohn von Franz Anton S. (1705–1784), der 1729 nach Salzburg gekommen war und hier die spätere Franz Anton Spänglersche Tuch- und Seidenhandlung begründet hatte, Vater von Alois (II.), Carl (I.) und Rudolf, Großvater von Ludwig (II.) S. (alle s. d.). Nach einer Kaufmannslehre trat S. als Kompagnon in die väterl. Fa. ein und gehörte dieser bis 1855 an. Neben dem Handelsbereich engagierte er sich auch im Geld- und Kreditwesen und übernahm 1832 die Vertretung der Kommandite der Ersten österr. Spar-Casse in Wien (bis 1843) und der mit dieser vereinigten Allg. Versorgungsanstalt. Schon in jungen Jahren war er Mitgl. einer Vereinigung dt.patriot. Bürgersöhne, 1848 ein polizeibekannter Liberaler, dessen Geschäft als Treffpunkt polit. Gleichgesinnter galt. Im selben Jahr wurde er Oblt. der Salzburger Nationalgarde und bald darauf Mitgl. des Ehrengerichts dieser Körperschaft. Sein liberales polit. Engagement erstreckte sich sowohl auf die Berufsvertretung (1833–36 Obervorsteher des Salzburger Handelsstandes, 1853–55 Präs. der unter seiner maßgebl. Mitwirkung gegr. Salzburger HGK) als auch auf die Kommunalpolitik: So wurde er 1848 in den prov. Gmd.rat gewählt, im selben Jahr als Wahlmann für die Wahl der Abg. zum Reichstag in Wien entsandt. Schließl. war er 1854–61 Bgm. von Salzburg. In seiner Amtszeit erlebte die Stadt nach langer Stagnation einen ersten Schub an kommunalen Investitionen und infolge der Auflassung des fortifikator. Bauverbots einen regelrechten Bauboom, der mit der Salzachregulierung und der Stadterweiterung seinen Höhepunkt erreichte. S. war maßgebl. an der Gründung der Salzburger ersten Allg. Sparkasse beteiligt, die 1861 der Stadtgmd. übergeben wurde. Im selben Jahr zog er sich aus dem polit. Leben zurück, blieb aber im Kulturleben präsent und bis kurz vor seinem Tod Buchhalter der Sparkasse.