Spängler Carl (I.), Bankier und Kaufmann. Geb. Salzburg (Sbg.), 26. 6. 1825; gest. ebd., 16. 10. 1902; röm.-kath. – Sohn von Alois (I.), Bruder von Alois (II.) und Rudolf, Onkel von Ludwig (II.) S. (alle s. d.). Nach kaufmänn. Ausbildung in Salzburg, Verona und Wien, wo er an den 1848er Kämpfen teilnahm, war S. ab 1849 Handlungscommis im Familienunternehmen Franz Anton Spänglersche Tuchhandlung. Nach dem Ausstieg seines Vaters aus dem Geschäft beabsichtigte S., nach Amerika auszuwandern, lernte jedoch kurz davor Leopoldine Duregger kennen, deren Vater, Johann Alois Duregger, in Salzburg einen Großhandel und ein Geldwechselgeschäft betrieb. Nach der Hochzeit mit Leopoldine 1855 trat S. in das Geschäft seines Schwiegervaters ein und führte es als Spängler & Trauner, Handel mit Landesprodukten, Speditions-, Komissions- und Wechselgeschäft weiter. Zunehmend trat das Warengeschäft zugunsten des Bankgeschäfts in den Hintergrund, wozu auch die Übernahme der Vertretung der Ersten österr. Spar-Casse beitrug. Als Aktionäre beteiligten sich Spängler & Trauner 1869 auch an der zur Bank für OÖ und Salzburg (Oberbank) gehörigen Salzburger Bank, deren Leitung S. übernahm. Als sich die Oberbank 1873 aus Salzburg zurückzog, übernahm S. die Geschäfte dieser Bank auf eigene Rechnung. Weiters fungierte er 1879–1901 als Zensor der Salzburger Filiale der Österr.-Ung. Bank, führte die Kommandite der Wr. Allg. Versorgungsanstalt, war Dir. des z. Tl. auf seine Initiative gegr. Commis-Unterstützungsver. und an diversen industriellen und wirtschaftl. Unternehmungen beteiligt. S. engagierte sich daneben im Kultur- und Ver.leben der Stadt Salzburg: Neben seiner langjährigen aktiven Teilnahme an der Salzburger Liedertafel (25 Jahre Vorstand) erwarb er sich große Verdienste um die Gründung und Förderung der Internationalen Stiftung Mozarteum, in der er lange Zeit auch Kassier war. Ferner trug S. wesentl. zur Finanzierung der ersten krit. Mozart-Gesamtausg. bei. Für seine Tätigkeit als Handelsgerichtsbeisitzer beim Landesgericht (1875–98) wurde S., 1884–1902 auch Vorstand des Salzburger Handelsgremiums, 1879 mit dem Titel k. Rat ausgez. Sein Sohn, Carl (II.) S. (geb. Salzburg, 20. 5. 1864; gest. ebd., 19. 9. 1954), trat 1887 in das väterl. Bankhaus ein, wo er zahlreiche Neuerungen durchführte; 1906 verlegte er den Stammsitz aus der Alt- in die Neustadt. Er war 35 Jahre lang Laienrichter beim Handelsgericht, 1920– 36 führendes Mitgl. der HK etc. Auch er spielte eine bedeutende Rolle im Salzburger Kulturleben, v. a. als Förderer der Internationalen Stiftung Mozarteum.