Spängler, Rudolf (1830-1895), Apotheker, Chemiker und Politiker

Spängler Rudolf, Apotheker, Chemiker und Politiker. Geb. Salzburg (Sbg.), 21. 1. 1830; gest. ebd., 18. 12. 1895. – Sohn von Alois (I.), Bruder von Alois (II.) und Carl (I.), Onkel von Ludwig (II.) S. (alle s. d.). S. stud. Naturwiss. an den Univ. Wien und Graz; 1856 Dr. der Naturwiss. an der Univ. Erlangen, übernahm er danach die Leitung der Apotheke des St.-Johanns-Spitals in Salzburg. 1864 in den Gmd.rat gewählt, war er ab 1869 Mitvorsteher des Salzburger Apothekergremiums, wurde 1871 LT-Abg. und 1872 Landesschulrat. Als Funktionär der HGK (ab 1876 Vizepräs.), machte er sich bes. um die Organisation des Genossenschaftswesens in Salzburg verdient. Als Gmd.rat befaßte er sich u. a. mit der Trinkwasserversorgung der Stadt Salzburg. 1873 zum ersten Vizepräs. der Österr. Pharmazeut. Ges. gewählt, führte er ab 1874 neben der St. Johanns-Spitals-Apotheke auch eine Großdrogerie und eine chem.-pharmazeut. Fabrik mit Dampfbetrieb. Eine der führenden liberalen Persönlichkeiten Salzburgs, wurde ihm 1885 die St.-Johanns-Spitals-Apotheke gekündigt, weil er sich im Jahre zuvor gegen eine Kath. Univ. in Salzburg geäußert hatte. S. war ab 1884 Zweiter Vizebgm. der Stadt Salzburg, legte jedoch diese Stelle aufgrund kommunalpolit. Differenzen 1893 nieder. Auf wiss. Gebiet verf. S. phamazeut.-chem. und techn.-chem. Arbeiten, die v. a. in den Sbb. der k. Akad. der Wiss. in Wien veröff. wurden.

L.: Salzburger Volksbl., 18., Salzburger Ztg., 19. 12. 1895; Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde. 36, 1896, S. 412ff.; F. Pagitz, 125 Jahre HK Salzburg, 1975, S. 41, 43 (m. B.); J. Brettenthaler – V. Feurstein, Drei Jhh. St.-Johanns-Spital Landeskrankenhaus Salzburg …, 1986, S. 281; Mitt. Oskar Dohle, Salzburg, Sbg.
(D. Angetter – Ch. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 443
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