Späth Franz Xav., Großhändler und Politiker. Geb. Salzburg (Sbg.), 21. 12. 1787; gest. ebd., 13. 2. 1853. – Sohn des Faktors Franz Friedrich S. (geb. Lana, Tirol/Italien, 8. 4. 1750; gest. Salzburg, 10. 2. 1808), Großonkel Rolls (s. d.). Nach Besuch der Lateinschule von St. Peter und des Akadem. Gymn. in Salzburg absolv. S. seine kaufmänn. Ausbildung am Passaquay’schen Lehr- und Handlungsinst. in Dinkelsbühl und in den Handlungen seines Vaters, die er nach dessen plötzl. Tod, zunächst unter vormundschaftl. Kuratel, übernehmen mußte. Ab 1813 führte er die geerbte Faktorei am Waagpl. erfolgreich allein weiter und konnte, trotz wirtschaftl. schwieriger Zeiten, 1821 u. a. mit einer Niederlage in Verona im Fernhandel reüssieren. Daneben wandte er sich neuen Geschäftszweigen, etwa dem Vertrieb von in Wien aufgelegten Lotterielosen, zu. S. bekleidete auch zahlreiche öff. Funktionen, so war er 1817–23 Obervorsteher des Handlungsgremiums, 1827 Ehrenkurator der gemeinnützigen Commandite der Ersten österr. Spar-Cassa, wurde im selben Jahr in den Bürgerausschuß gewählt, war 1829–32 Magistratsrat, 1848 Mitgl. des prov. Gmd.rats, 1849 dessen leitender Vorstand und 1850 erster konstitutionell gewählter Bgm. Salzburgs. In seine Amtszeit fielen zahlreiche städtebaul. Maßnahmen (Straßenpflasterung, Ausbau der Kanalisation etc.) sowie die Errichtung einer Unterrealschule. Bes. zeichnete sich S. auch durch soziales Engagement, etwa nach dem Stadtbrand von 1818, aus. Am kulturellen Leben wirkte er in zahlreichen Institutionen mit: So war er etwa ab 1811 Mitgl. und Kassenwart des Ver. „Museum“ (1815 und 1821 dessen Vorsteher), 1841 Mitgl. des Dom-Musik-Ver., 1848 Ehrenmitgl. der Salzburger Liedertafel sowie Mitgl. und ab 1850 Vorstand des Salzburger Mus. Carolino Augusteum.