Speidel-Haeberle Else (Elsa), Schauspielerin. Geb. Stuttgart, Württemberg (Dtld.), 11. 7. 1877; gest. Augustenfeld, Dt. Reich (Dachau, Dtld.), 21. 7. 1937; evang. AB. Verehel. mit dem Verleger und Schriftsteller Felix Speidel (geb. Stuttgart, 2. 7. 1875; gest. Unterach am Attersee, 3. 10. 1952), einem Neffen Speidels (s. d.). S., Schülerin des kgl. württemberg. Hofschauspielers August Ellmenreich, debüt. 1893 mit großem Erfolg am Hoftheater Stuttgart in der Rolle der Luise in Schillers „Kabale und Liebe“. Im Fach der sentimentalen Liebhaberin wirkte sie an dieser Bühne bis zu ihrem Wechsel an das Wr. Raimundtheater 1897. Von Paul Schlenther (s. d.) an das Wr. Hofburgtheater verpflichtet, debüt. sie dort 1898 als Beate in Oscar Blumenthals Lustspiel „Der Probepfeil“. Zum Repertoire der 1912 zur Hofschauspielerin ernannten S. zählten Rollen wie die der Lorle (Charlotte Birch-Pfeiffer, „Dorf und Stadt“), Franziska (Lessing, „Minna von Barnhelm“), Lady Percy (Shakespeare, „Heinrich IV.“), Hermia (ders., „Ein Sommernachtstraum“), Maria (Goethe, „Götz von Berlichingen“) und Gabriele (Schnitzler, „Der einsame Weg“). Verbittert über mangelnde Beschäftigung, schied S. 1919 aus dem Verband des Burgtheaters und zog sich von der Bühne zurück. Ende 1935 scheint sie als Ges. der F. G. Speidel’schen Verlagsbuchhandlung auf, die sie gem. mit Walther Scheuermann bis Oktober 1936 führte.