Spiller Philipp, Physiker und Lehrer. Geb. Einsiedel, Böhmen (Mníšek, Tschechien), 26. 9. 1800; gest. Berlin, Preußen (Dtld.), 14. 1. 1879; röm.-kath. Zunächst von seinem Onkel, einem Erzpriester, erzogen, besuchte S. das kath. Gymn. in Breslau (Wrocław) und im Anschluß daran verschiedenste Vorlesungen an der dortigen Hochschule. Daneben übernahm er eine Erzieherstelle, um sich in Pädagogik prakt. auszubilden. Als Mitgl. des Seminars für Gelehrtenschulen in Breslau (Wrocław) (1826) und Collaborator am dortigen kath. Matthiasgymn. (ab Herbst 1827) war S. ab 1828 Gymn.lehrer zunächst in Glogau (Głogów), dann in Posen (Poznań) und zuletzt in Berlin. Ab 1830 veröff. er eine Reihe von mathemat. und insbes. physikal. Arbeiten, in denen er sich bemühte, alle physikal. Erscheinungen aus einem gem. Prinzip abzuleiten. So veröff. er 1855 die Schrift „Gemeinschaftliche Principien für die Erscheinungen des Schalls, des Lichts, der Wärme, des Magnetismus und der Electricität“. Sein Hauptwerk ist die 1876 erschienene Arbeit „Die Urkraft des Weltalls“, zugleich Resultat 20jähriger Beschäftigung auf seinem Forschungsfeld. Darüber hinaus war S. Mitarb. des vom Österr. Lloyd hrsg. „Illustrirten Familienbuches zur Unterhaltung & Belehrung häuslicher Kreise“, in welchem er populärwiss. Artikel über verschiedene Teilbereiche u. a. der Physik publ. Auf dem Gebiet der Mathematik befaßte sich S. vorrangig mit den in der allg.-bürgerl. und kaufmänn. Praxis angewandten Rechnungsarten sowie mit arithmet. und geometr. Gleichungen.