Spina, Anton (1790–1857), Musikverleger, Hofagent und Privatbeamter

Spina Anton, Musikverleger, Hofagent und Privatbeamter. Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 1790; gest. Wien, 8. 9. 1857. Vater von Carl Anton S. (s. d.). S. stud. 1805–11 an der Univ. Wien Phil. und Jus; 1813 Dr. jur. Von 1826 bis zu seinem Tod war er in der Ersten österr. Spar-Casse tätig und brachte es dort bis zum Kanzleivorsteher. Parallel dazu betätigte er sich im Musikverlagswesen: 1821 trat er in einem Ges.vertrag der Fa. Cappi & Diabelli als Zeuge auf; als Pietro Cappi 1824 aus dem Verlag ausschied und in das Konkurrenzunternehmen seines Cousins Carlo Cappi eintrat, verkaufte er seine Anteile an S., der daraufhin mit Diabelli (s. d.) einen Ges.vertrag schloß und die kaufmänn. Leitung des nunmehr unter dem Namen „Diabelli & Cie.“ firmierenden Verlags übernahm. 1849 wurde der Ges.vertrag erneuert. Nachdem Diabelli im Jänner 1851 i. d. R. getreten war, führte S. die Fa. zunächst gem. mit seinem kurz zuvor eingetretenen Sohn Carl Anton weiter, ehe er diesem zum folgenden Jahreswechsel die alleinige Leitung überließ und sich aus dem Verlagsgeschäft zurückzog.

L.: Czeike; Grove, 2001 (s. u. Diabelli); MGG; Riemann, 11. Aufl.; A. Weinmann, Verlagsverzeichnis A. Diabelli & Co. (1824–40) (= Beitrr. zur Geschichte des Alt-Wr. Musikverlages 2/24), 1985, S. 1ff.; F. Slezak, Beethovens Wr. Originalverleger (= Forschungen und Beitrr. zur Wr. Stadtgeschichte 17), 1987, s. Reg.; Schubert-Enz., ed. E. Hilmar – M. Jestremski, 2 (= Veröff. des Internationalen F. Schubert-Inst. 14), 2004; UA, Wien.
(Th. Aigner)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 28
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