Sprecher von Bernegg, Arthur Heinrich (1852–1912), Offizier

Sprecher von Bernegg Arthur Heinrich, Offizier. Geb. Chur (Schweiz), 22. 8. 1852; gest. Preßburg, Ungarn (Bratislava, Slowakei), 2. 10. 1912; evang. HB. Sohn des eidgenöss. Obst., Nationalrats und Bgm. von Chur Johann Andreas, Cousin des späteren Schweizer Gen.stabschefs Theophil S. v. B. S., der zeitlebens Schweizer Staatsbürger blieb, trat – nach Erziehung in Lausanne – 1868 als Gemeiner in das IR 4 der k. u. k. Armee ein und wechselte 1871 als Lt. zur Kav. 1874–75 besuchte er die Brig.off.schule, diente 1876 als Oblt. in mehreren Garnisonen in Ungarn und wurde nach Absolv. der Kriegsschule (1877–79) dem Gen.stab zugeteilt. Nach Dienst bei Brig.- und Truppendiv.stäben, u. a. in Kroatien, Ungarn und Bosnien, war er 1883–86 im Telegraphenbüro des Gen.stabs in Wien tätig und wurde dann als Eskadronskmdt. in Siebenbürgen und i. d. F. bei der Kav.truppendiv. in Krakau (Kraków) verwendet. 1889 Mjr., wurde S. 1890 zur Militärkanzlei des K. kommandiert, den er (1895 Obst.) auch wiederholt auf Auslandsreisen begleitete. 1896 übernahm er die Führung eines Baon. im IR 71, 1897 wurde er mit der Führung des IR 99 in Znaim (Znojmo) betraut, womit er aus dem Gen.stabskorps endgültig ausschied. S., ab 1901 GM und Kmdt. der 28. Inf.brig. in Ödenburg (Sopron), wurde 1905 zum FML ernannt und führte die 2. Inf.truppendiv. in Jaroslau (Jarosław). 1907 kehrte er nach Wien zurück, wo er zunächst das Kmdo. der 47. Inf.truppendiv., 1909 der 49. Inf.truppendiv. übernahm. 1910 Geh. Rat. Im selben Jahr wurde S. zum Gen. der Inf. befördert und erhielt das Kmdo. des 5. Korps in Preßburg. Mehrfach dekoriert, u. a. mit dem Ritterkreuz des Leopold-Ordens (1896), wurde S. 1911 auch Inhaber des IR 48. Er war einer der letzten und profiliertesten jener Schweizer, die in der österr. Armee in den Gen.rang aufstiegen.

L.: Duschnitz–Hoffmann, Reichskriegsmin., S. 30 (m. B.); Hist.-biograph. Lex. der Schweiz 6, dt. Ausg., besorgt v. H. Tribolet, 1931; E. Putz, in: Allg. Schweizer. Militär-Z. 131, 1965, S. 79ff. (m. B.); KA, Wien.
(A. Schmidt-Brentano)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 48
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