Springer Johann, Statistiker. Geb. Reichenau, Böhmen (Rychnov, Tschechien), 28. 12. 1789; gest. Oberdöbling, NÖ (Wien), 4. 9. 1869. Sohn eines Arztes. S. absolv. 1807 das Gymn. in seiner Heimatstadt und belegte danach die phil. Jgg. an der Univ. Prag. Nach einem Jusstud. an dieser Univ. (1811–15) und einer einjährigen Advokaturspraxis in Prag folgte er 1816 einem Ruf Heinrich Josef Watteroths nach Wien, wo er vorerst als Erzieher und Ass. tätig war. Ab 1819 suppl. er Watteroth in den Fächern polit. Wiss. und österr. polit. Gesetzeskde. 1821 Dr. jur. der Univ. Wien, war S. 1822 dort Adjunkt der jurid.-polit. Stud. und wurde 1823 als Prof. der polit. Wiss., der polit. Gesetzeskde. und der Statistik an das Lyzeum in Graz berufen; 1824/25 Rektor. 1826 kehrte er als Prof. der Statistik an die Univ. Wien zurück, 1838 wurde seine Venia um die Finanzgesetzkde. erweitert. I. d. F. war er mehrmals Dekan der rechts- und staatswiss. Fak. sowie 1855/56 Rektor. U. a. gehörte S. auch dem 1845 eingesetzten Komitee an, das einen neuen Stud.plan für das jurid.-polit. Stud. erarbeiten sollte. Er war ab 1850 Präs. der staatsrechtl.-administrativen, ab 1853 der allg. Abt. der Staatsprüfungskomm., ab 1858 Vizepräs. der staatswiss. Staatsprüfungskomm. und ab 1863 ao. Mitgl. der neugegr. statist. Zentralkomm.; 1864 i. R. S. trat fachpublizist. v. a. durch Beitrr. in Fachz. hervor, als sein Hauptwerk gilt die zweibändige „Statistik des österreichischen Kaiserstaates“, 1840, in dem er die Verhältnisse im vormärzl. Österr. darstellt. Sein Wirken, das zur Verbreitung der statist. Wiss. in Österr. beitrug, wurde durch seine Berufung zum w. M. der Akad. der Wiss. in Wien (1849), die Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Joseph-Ordens (1850) sowie die Titel Reg.Rat (1853) und HR (1863) gewürdigt.