Srbová, Anna; geb. Kubátová; Ps. Věnceslava Lužická (1835–1920), Schriftstellerin, Volksbildnerin, Frauenrechtlerin und Journalistin

Srbová Anna, geb. Kubátová, Ps. Věnceslava Lužická, Schriftstellerin, Volksbildnerin, Frauenrechtlerin und Journalistin. Geb. Hořitz, Böhmen (Hořice, Tschechien), 6. 12. 1835; gest. Praha, Tschechoslowakei (Tschechien), 4. 5. 1920. Tochter eines Kaufmanns und Stadtrats, Mutter von Vladimír Srb (s. d.), ab 1854 verehel. mit dem Grundbuchsbeamten Antonín Srb, 1867 verwitwet. Nach Besuch der Volksschule war S. 1846 in Braunau (Broumov) auf Austausch und bildete sich danach vorerst autodidakt. weiter; 1849 trat sie in das dt.-französ. Bildungsinst. für Mädchen in Prag ein. Nach ihrer Eheschließung lebte sie in ihrem Geburtsort, nach dem Tod ihres Mannes zog sie mit ihren Kindern nach Prag. Hier widmete sie sich der Volksbildung (v. a. durch rege Vortragstätigkeit) und engagierte sich aktiv in der Frauenbewegung: Sie war Mitbegründerin der Ver. Tělocvičný spolek paní a dívek pražských, Ženský výrobní spolek und První český penzionát pro dívky, eröffnete 1897 als Vors. den ersten Kongreß der tschechoslaw. Frauen und war bis 1914 Protektorin des Ver. Ústřední spolek českých žen. S. stud. die Einrichtungen der Frauenbildung auch in Dtld., Italien und der Schweiz. Gem. mit Eliška Krásnohorská (s. Pechová A.) und Ludmila Šimáčková beteiligte sie sich an der Red. der ersten Frauenz. „Ženské listy“ und übernahm später von Pavla Moudrá (s. d.) auch die Red. der Z. „Lada“. S. begründete zudem die Buchreihen für Frauenlektüre „Libuše“ (in der zahlreiche ihrer eigenen Werke erschienen), „Ženský světa“ sowie „Škola ženských prací“ und gab mehrere Sammelbde. und Kal. heraus. In ihren zahlreichen Romanen, Erz., Dramen und Übers., die u. a. in den Z. „Budečská zahrada“, „Česká včela“, „Květy“, „Otavan“, „Světozor“, „Zábavné listy“, „Zlaté klasy“ und „Zlaté lístky“ erschienen, stellte S. idealist. gefärbte Schicksale patriot. gesinnter Frauen und Mädchen aus verschiedenen sozialen Schichten in zeitgenöss. und hist. Milieu dar. Sie verf. auch populäre Fach- und Bildungsbücher für Frauen sowie Kinderliteratur.

W. (auch s. u. Lex. české literatury): Sebrané spisy 1–50, o. J.
L. (auch s. u. Lužická): Otto; Otto, Erg.Bd.; Wurzbach; E. J. Šarapatka, Naše kniha 1, 1920, S. 48; Ženský světa 24, 1920, S. 160; J. F. Urban, in: České ženy 2, 1922, S. 16 (m. B.); Lex. české literatury 2/2, red. V. Forst, 1993 (m. W. u. L.); M. L. Neudorflová, in: České ženy v 19. století, 1999, s. Reg.
(V. Petrbok)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 60f.
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