Srdínko František, Priester, Pädagoge, Schriftsteller und Redakteur. Geb. Kuklena, Böhmen (Hradec Králové, Tschechien), 7. 2. 1830; gest. Altbunzlau, Böhmen (Brandýs nad Labem-Stará Boleslav, Tschechien), 9. 9. 1912. S. besuchte bis 1846 das Gymn. in Königgrätz (Hradec Králové), an dem u. a. der Lexikograph und Übers. Joseph Chmela (1793–1847) sowie V. K. Klicpera (s. d.) seine Lehrer waren, und stud. 1848–49 an der Prager Univ. Jus, 1850–53 Theol. Nach der Priesterweihe 1853 war er bis 1855 Kaplan in Kwilitz (Kvílice), danach bekleidete er an den Prager theol. Stud.anstalten mehrere pädagog. Funktionen: 1856–58 Präfekt am erzbischöfl. Studentenkonvikt, 1858 Vizerektor des Klerikalseminars und Konvikts, 1860–65 Vizerektor, 1866 Dir. des erzbischöfl. Seminars; daneben lehrte er Exegetik der Hl. Schrift sowie Katechetik. 1876 wurde S. Ehren-, 1879 Residenzkanonikus, 1898 Dekan, 1908 Propst des Kollegiatsstifts in Altbunzlau. 1898 wurde er mit dem Orden der Eisernen Krone III. Kl. ausgez. und erhielt 1903 den Titel eines Päpstl. Hausprälaten. Er erwarb sich auch Verdienste um das Schul- und Gmd.wesen in Altbunzlau. S. verf. ein mehrmals (noch 1946) verlegtes kirchengeschichtl. Lehrbuch für Gmd.schulen, adaptierte und übers. einige Erbauungsschriften, gründete 1859 den Ver. für die Hrsg. von kath. Sitten- und Volkslektüre „Dědictví maličkých“ (vornehml. für Kinder), in dem er auch als Red. tätig war, und war u. a. 1862–79 Red. bzw. Hrsg. und Verleger der Z. „Blahověst“.