Stach Václav, Ps. Petr Záchodský ze Slevízu, Podbělovský, Václav Petrýn etc., Priester, Dichter und Übersetzer. Geb. Přestitz, Böhmen (Přeštice, Tschechien), 16. 10. 1754; gest. Wien, 24. 5. 1831; röm.-kath. Sohn eines Fleischhauers. S. besuchte das Jesuitengymn. in Klattau (Klatovy), wo er bis zur Auflösung des Ordens (1773) blieb, und stud. dann Phil. und Theol. an der Univ. Prag; 1776 Dr. phil., 1781 Priesterweihe. Angebl. wirkte er hierauf kurze Zeit als Erzieher und Kaplan in Prag, fungierte ab 1783 als Schloßkaplan in Slabetz (Slabce) und wurde 1786 auf die Lehrkanzel für böhm. Pastoraltheol. und Moral am neuerrichteten Gen.seminar in Olmütz (Olomouc) berufen. 1791 Prof. für dt. Pastoraltheol. am dortigen Lyzeum, wurde er 1799 aus heute unklaren Gründen pensioniert. Er blieb weiterhin in Olmütz, gab privaten Unterricht und predigte in der St.-Mauritz-Kirche; um 1820 übersiedelte er nach Wien. S. verf. (nach Klopstock, dessen Epos „Der Messias“ er auch in tschech. Prosa übers.) Gelegenheitsged. mit patriot. Thematik in Odenform, ed. drei Sammelbde. und schrieb selbst etwa 400 geistl. Lieder. Als ein Gegner der syllaboton. Prosodie und Vertreter der Theorie von der Silbenzählung im Vers war S. in eine literar. Polemik mit Dobrovský (s. d.) verwickelt; u. a. schrieb er in diesem Zusammenhang das sarkast., über 13.000 Verse umfassende Ged. „Divný oučinek potěhu“ und Abhh. wie „Harmonie a dobrozvučnost českého jazyka“ (beide Mss.). Mit seiner pädagog. Tätigkeit hängen die Übers. bzw. Adaptationen von Rojko (s. d.), Jakob Friedrich Feddersen, Franz Giftschütz und Abhh. aus der Pastoraltheol. und Dogmatik im Geiste des antiklerikal. rationalist. Josephinismus zusammen, in denen er auch an den religiösen Polemiken seiner Zeit eifrig teilnahm.