Stadler, Alois Martin (1792–1841), Maler und Zeichner

Stadler Alois Martin, Maler und Zeichner. Geb. Imst (Tirol), 12. 4. 1792; gest. Sterzing, Tirol (Vipiteno/Sterzing, Italien), 11. 3. 1841. Sohn des oberinntal. Kreisamts-Koär. und Ing. Franz Xav. S. (gest. 1805), der auch als Modellbauer (z. B. das Modell der von ihm miterrichteten Scharnizer Schanze), Erfinder mehrerer Meßinstrumente sowie Maler und Radierer in Erscheinung trat. S. besuchte nach ersten zeichner. Anleitungen durch den Vater die Zeichenschule Peter Denifles in Innsbruck und nahm, durch Hormayr zu Hortenburg (s. d.) vermittelt, Malunterricht bei Josef Schöpf (s. d.), dem er 1810 bei der Ausmalung der Pfarrkirche in Wattens half und dessen Formensprache er in der Frühzeit auch nachempfand. Auf Vermittlung A. Frh. v. Dipaulis (s. d.) stud. S. 1812–19 an der Münchner ABK Historienmalerei und schuf bereits zu dieser Zeit vielbeachtete Werke (etwa Seitenaltarbild, Kirche in Axams, 1818). Gefördert u. a. durch Kronprinz Ludwig v. Bayern, unternahm S. gem. mit seinen Künstlerfreunden, dem Bildhauer Johann Haller und dem Bildhauer und Medailleur Johann Bapt. Stiglmaier, 1819–22 eine Stud.reise nach Neapel und Rom, wo er v. a. Raffaels Malweise und die Antike stud., aber auch von den Nazarenern beeinflußt wurde. Nach seiner Rückkehr nach München etablierte er sich hier als Maler und erhielt zahlreiche Aufträge durch den Kg. In seinem dem Spätklassizismus zugerechneten Œuvre, das er ab 1814 in zahlreichen Ausst. präsentierte, überwiegen v. a. religiöse Themen. Bedingt durch seine Auftragslage – er malte hauptsächl. Altarbilder in Kirchen Tirols und Südtirols – übersiedelte er wenige Jahre vor seinem Tod nach Bozen (Bolzano).

W.: Teilnachlaß, Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, Innsbruck, Tirol.
L.: Bote für Tirol, 18. 3. 1841; ADB; Bénézit; Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; Wurzbach; K. Kugler, in: Imster Buch, ed. R. Klebelsberg (= Schlern-Schriften 110), 1954, S. 306; Österr. Künstler und Rom. Vom Barock zur Secession, Rom – Wien 1972, S. 219 (Kat.); G. Ammann, Das Tiroler Oberland. Die Bez. Imst, Landeck und Reutte (= Österr. Kunstmonographie 9), 1978, S. 78, 99f., 165, 167; ders., Klassizisten – Nazarener. Kunst im Oberland 1800–50, Landeck – Innsbruck 1982, S. 47ff. (Kat.); H. Ludwig u. a., Münchner Maler im 19. Jh. 4, 1983; J. Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols 1–2, 7. Aufl., red. M. Hörmann-Weingartner, 1985–91, s. Reg.; L. Andergassen, Sarntaler Kirchenkunst, 1996, S. 212ff.; G. Dankl, in: SammelLust. 175 Jahre Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, red. G. Ammann – E. Hastaba, 1998, S. 54f.; G. Pfaundler-Spat, Tirol-Lex., neubearb. Aufl. 2005; Dokumentation Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, Innsbruck, Tirol; Archiv der ABK, München, Dtld.
(E. Hastaba)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 72
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