Stammhammer Josef, Bibliograph und Bibliothekar. Geb. Wien, 13. 1. 1847; gest. ebd., 18. 8. 1922 (Selbstmord); röm.-kath. Sohn eines Eisenhändlers. S. absolv. das Josefstädter Gymn. in Wien und stud. 1866–68 Med., 1868–69 Geschichte und Germanistik an der Univ. Wien. 1878 bis vermutl. 1904 wirkte er als Bibliothekar des Jurid.-polit. Lesever. in seiner Heimatstadt und trat – nach germanist. und hist. Untersuchungen – v. a. mit bibliograph. Arbeiten hervor, die z. Tl. noch in neuerer Zeit wieder aufgelegt wurden. S.s Hauptwerk, das er auf der Grundlage und mit Unterstützung der Bibl. von A. und C. Menger (v. Wolfensgrün) (beide s. d.) erarbeitete, ist seine Bibliographie des Sozialismus und Kommunismus, bis heute ein Standardwerk, das sich nicht nur durch die Kenntnis der Titel, sondern auch der Inhalte auszeichnet. Es folgten eine Bibliographie der Finanzwiss. sowie eine umfangreiche zweibändige Bibliographie der Sozialpolitik. Zudem steuerte S. für das von Johannes Conrad u. a. hrsg. „Handwörterbuch der Staatswissenschaften“, 1890ff., eine Reihe biograph. Artikel bei. Zuletzt bearb. er den „Katalog der Bibliothek der Niederösterr. Advokatenkammer“ (1911).