Stampfer, P. Cölestin (Josef) (1823–1895), Historiker und Ordensmann

Stampfer P. Cölestin (Josef), OSB, Historiker und Ordensmann. Geb. Burgeis, Tirol (Burgusio/Burgeis, Italien), 3. 9. 1823; gest. Meran, Tirol (Merano/Meran, Italien), 19. 1. 1895; röm.-kath. Sohn eines Kleinbauern und Maurers. S. absolv. das Benediktinergymn. in Meran und ab 1842 die phil. Jgg. in Innsbruck. 1844–46 gehörte er dem Servitenorden an, besuchte 1847 das Priesterseminar in Brixen (Bressanone), ehe er im selben Jahr in Marienberg (Monte Maria) in den Benediktinerorden eintrat. 1849 legte er die Profeß ab und wurde wenige Monate später zum Priester geweiht. Hierauf für zwei Jahre Kooperator in Platt (Plata), war er ab 1852 als Lehrer am Meraner Gymn. tätig, wo er Geschichte, Naturgeschichte sowie Latein und Dt. unterrichtete. Daneben trat S. v. a. als Historiker und Fachschriftsteller hervor, wobei sein Schwerpunkt bes. auf der Geschichte Merans lag. So verf. er 1872 eine „Geschichte der Stadt Meran in der neueren Zeit 1490–1872“, die eine Häuserchronik als Anhang beinhaltet, eine „Vorgeschichte von Meran“ (1884), eine „Geschichte der Stadtmauern von Meran“ (1887–88), und eine Stud. über „Schlösser und Burgen in Meran“ (1894, 3. Aufl. 1929). Aufgrund seiner intensiven historiograph. Tätigkeit wurde S. mit der Ehrenbürgerschaft Merans und dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgez.

W.: s. u. Höck.
L.: Scriptores OSB; Wurzbach; Der Burggräfler, 23. 1. 1895; E. M. Höck, Tiroler Kleriker als Geschichtsforscher über die Geschichte Tirols (1870–1914), phil. Diss. Innsbruck, 1972, S. 185 (m. W. u. L.); O. Trapp, Tiroler Burgenbuch 2, 1973, s. Reg.; O. Parteli, in: Der Schlern 54, 1980, S. 374f. (m. L.); 900 Jahre Benediktinerabtei Marienberg 1096–1996, red. R. Loose, 1996, S. 536ff.
(M. Angerer – H. Vigl)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 86
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>