Stattler (Stattler-Stański), Wojciech Korneli (Albert Cornel) (1800–1875), Maler, Kunsterzieher und Fachschriftsteller

Stattler (Stattler-Stański) Wojciech Korneli (Albert Cornel), Maler, Kunsterzieher und Fachschriftsteller. Geb. Krakau, Galizien (Kraków, Polen), 20. 4. 1800; gest. Warschau, Rußland (Warszawa, Polen), 6. 11. 1875; röm.-kath. Vater des Bildhauers Adam (geb. Krakau, um 1835), des Musikerziehers und -kritikers Juliusz Kornel (geb. Krakau, 5. 7. 1844; gest. Warschau, 29. 11. 1901) sowie von Henryk Antoni und von Stanisław S. (beide s. u.). Nach Absolv. des Lyzeums St. Anna begann S. 1816 vorerst mit dem Stud. der Mathematik und Physik an der Univ. Krakau, 1817 wechselte er zu Józef Brodowski und Józef Peszka an die Schule der Schönen Künste und nahm Privatunterricht bei F. F. v. Lampi (s. d.), 1818–23 stud. er bei Andrea Pozzi an der Accad. di San Luca in Rom, 1822 an der Accad. di Belle Arti in Venedig. 1824–25, 1827–28 und 1830 hielt er sich wieder in Rom auf, wo er durch Friedrich Overbeck in Kontakt zu den Nazarenern trat und von dem Schriftsteller Adam Mickiewicz zu seinem Hauptwerk „Die Makkabäer“ (1830–42) inspiriert wurde, das 1844 in Paris ausgez. wurde. Weitere Stud.reisen führten S. nach Wien und Paris, wo er mit dem Dichter Juliusz Słowacki Freundschaft schloß. Ab 1831 wirkte S. als Prof. an der Schule der Schönen Künste in Krakau, 1840–57 Dir., und erwarb sich in dieser Funktion große Verdienste um die Reformierung der Schule, indem er u. a. das Zeichnen nach dem lebenden Modell einführte; zu seinen Schülern zählten Łuszczkiewicz (s. d.) und Kazimierz Mirecki. 1857–58 unterhielt S. ein Atelier in Rom, kehrte anschließend nach Krakau zurück und ließ sich 1861 in Warschau nieder. Sein Œuvre umfaßt hauptsächl. sakrale Gemälde und Porträts berühmter Polen. Er veröff. Aufsätze zur Kunsttheorie und -bildung. 1828 wurde S. Mitgl. des Towarzystwo Naukowe Krakowskie. Sein Sohn, der Bildhauer Henryk Antoni S. (geb. Krakau, 3. 6. 1834; gest. Warschau, 26. 5. 1877), röm.-kath., erhielt seine erste künstler. Ausbildung durch den Vater, stud. 1844–52 an der Schule der Schönen Künste in Krakau und setzte 1852–54 seine Ausbildung an der Accad. di San Luca in Rom fort. Bis 1860 in Rom tätig, ließ er sich anschließend in Warschau nieder. Henryk Antoni S. unternahm zahlreiche Reisen (u. a. 1854 Paris, 1864 Moskau) und nahm an Ausst. in Krakau (1854, 1871–72), Warschau (1862–63, 1865, 1867–69, 1871) und Paris (1855) teil. Zu seinem Œuvre zählen Büsten, Porträtmedaillen sowie Grabsteine und Monumente. Ein weiterer Sohn, der Maler Stanisław S. (geb. Krakau, um 1836; gest. vermutl. Paris/Frankreich, nach 1871), erhielt seine erste künstler. Ausbildung durch den Vater und setzte die Stud. anschließend in Paris bei Ary Scheffer und Jules Jollivet fort. Seine Werke stellte er mehrmals im Pariser Salon aus.

W.: Die Taufe Jesu, 1836 (Dom, Kraków); etc. – Publ.: O akad. malarstwa i rzeźby w Rzymie, in: Rozmaitości Nauk, 1829, Nr. 2; Myśli względem podniesienia sztuk pięknych w kraju, in: Rocznik Towarzystwa Naukowego Krakowskiego 19, 1849; O posągu Mickiewicza, in: Czas, 1856, Nr. 25; Zwrócenie uwagi na błędne pojmowanie sztuki w kraju naszym, in: Przegląd Europejski, Naukowy, Literacki i Artystyczny 2, 1862; Pamiętnik, ed. M. Szukiewicz, 1916; etc. – Teilnachlaß, Inst. für Kunst, PAU, Warszawa, Bibl. des Ossolineum, Wrocław, beide Polen.
L.: Bénézit; PSB (m. L.); Thieme–Becker; Wurzbach; T. Dobrowolski, S. a Michałowski. Ze studiów nad problemem dwóch nurtów romantyzmu w Polsce, 1955; J. Adamczewski, Kraków od A do Z, 1992; D. Kudelska, in: Czas i wyobraźnia, 1995; J. Adamczewski, Mała enc. Krakowa, 1997; S. Krzysztofowicz-Kozakowska – F. Stolot, Historia malarstwa polskiego, 2000, s. Reg.; H. Blak u. a., Polish Painting of the 19th Century (= Modern Polish Painting 1), 2001. – Henryk Antoni S.: Bénézit; PSB (m. L.); Thieme–Becker; Wurzbach; M. I. Kwiatkowska, Rzeźbiarze warszawscy XIX wieku, 1995. – Stanisław S.: Thieme–Becker; Wurzbach (s. u. Heinrich Anton S.).
(U. Beczkowska)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 59, 2007), S. 115f.
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