Stęczyński Maciej Bogusz Zygmunt, Maler, Graphiker und Schriftsteller. Geb. Hermanowice, Galizien (Polen), 20. 2. 1814; gest. Krakau, Galizien (Kraków, Polen), 7. 8. 1890; röm-kath. Sohn des Park- und Hofgartengestalters Wojciech S. (1788 – nach 1857). S., der privaten Malunterricht nahm, schuf ab 1837 Lithographien u. a. für den Lemberger Buchdrucker und Verleger Piller (s. d.), in dessen Anstalt er 1847–48 auch sein Album „Okolice Galicyi“ (Reprint 1990) mit 80 Lithographien verschiedener galiz. Ortschaften hrsg., das noch heute eine wichtige ikonograph. Quelle darstellt. 1846 wurde S. bei den blutigen Aufständen (Rabacja galicyjska) schwer verletzt und für ein halbes Jahr in Tarnów gefangengehalten. Bes. Bedeutung erlangte S. durch seine auf zahlreichen Reisen 1833–56 entstandenen 4.000 Zeichnungen und 1.500 Aquarelle: Er durchwanderte ganz Galizien, Schlesien, das Sudetenland sowie Mähren und reiste bis nach Wien; 1845 durchquerte er die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien und gelangte bis nach Dubrovnik und Venedig. Ab 1859 arbeitete er in Krakau, wo er das Ged. „Tatry w dwudziestu czterech obrazach“ (1860, Reprint 1997) mit 80 Lithographien hrsg. Viele seiner Zeichnungen erschienen (meist anonym) in diversen poln. und dt. Z., u. a. in „Globus“ und „Postęp“. S.s Abbildungen besitzen hohen dokumentar. Wert, da sie oft die einzige ikonograph. Quelle für das 19. Jh. darstellen, und wurden in Hunderten von verschiedenen Publ. reproduziert. Daneben verf. S. auch zahlreiche Ged. mit geschichtl. und landeskundl. Inhalt; drei dieser Bde. wurden im Druck ausgegeben: „Śląsk“, 1949, „Sudety“, 1981, und „Polska Najada“, 2000.