Stein Franz (Franko), Politiker und Journalist. Geb. Wien, 1. 6. 1869; gest. Lienz (Tirol), 17. 7. 1943. Sohn eines Fabrikarbeiters. Nach seiner Gesellenprüfung als Feinmechaniker engagierte sich S. ab 1888 für die Ziele G. v. Schönerers (s. d.) und versuchte, eine alldt. Arbeiterbewegung aufzubauen. 1893 gründete er in Böhmen den Dt.nationalen Arbeiterbund, der 1899 in Bund dt. Arbeiter Germania umbenannt wurde und dessen 1895 erstmals erschienenes Organ „Der Hammer“ er red. Ab 1897 lebte S. als Journalist in Eger (Cheb). 1898–1938 gab er das „Hammer-Jahrbuch“ heraus, das zeitweise auch unter den Titeln „Jahrbuch deutschvölkischer Arbeiter“, „Bismarck-Jahrbuch“ bzw. „Alldeutscher Zeitweiser“ erschien. 1899 berief er den Ersten dt.völk. Arbeitertag nach Eger ein, auf dem unter seiner Leitung ein 25–Punkte-Programm von Arbeiterschutzrechten beschlossen wurde. 1899–1909 war S. Abg. des böhm. LT, kehrte 1901 nach Wien zurück und war 1901–07 Abg. der Alldt. im RR sowie 1902–06 Mitgl. der Delegationen. 1903 entschied er sich bei der Abspaltung der nationalsozialist. Dt. Arbeiterpartei für den Verbleib in der Alldt. Partei und stieg zum Stellv. Schönerers auf. 1907, 1911 und 1919/20 scheiterten seine Kandidaturen für das Parlament. 1914–17 war S. Schriftleiter der völk. Wr. Ztg. „Deutsche Presse“. Als Schriftsteller propagierte er nach 1920 die Schönerer-Verehrung und die großdt. Idee und leitete den 1922 gegr. Ver. Die letzten Schönerianer. Zur Zeit des Ständestaats mehrfach inhaftiert, wurde er 1938 für den Großdt. Reichstag nominiert, ohne dorthin einberufen zu werden. S. erfuhr seitens der NSDAP mehrfache Ehrungen, u. a. erhielt er einen monatl. Ehrensold, 1942 gestaltete er auch die Schönerer-Ausst. in Wien.