Stein, Ludwig (1864–1942), Internist und Neurologe

Stein Ludwig, Internist und Neurologe. Geb. Námesztó, Ungarn (Námestovo, Slowakei), 7. 6. 1864; gest. Kulmhof, Dt. Reich (Chełmno, Polen), 8. 9. 1942 (umgekommen); mos. Sohn eines Arztes. Nach Absolv. des Gymn. stud. S. ab 1883 Med. an der Univ. Wien; 1889 Dr. med. Seine Ausbildung vervollständigte er als klin. Operateur bei Gussenbauer (s. d.), als Aspirant am AKH bei Nothnagel und Billroth (beide s. d.) sowie am Patholog. Inst. in München unter Otto v. Bollinger. Nach Wien zurückgekehrt, wurde er Primararzt des Sanatoriums Löw. I. d. F. wechselte S. als Assistenzarzt an die Privat-Heilanstalt Purkersdorf bei Wien und wurde 1903 Dir. dieser Anstalt. Unter seiner Ägide erfolgte der Um- und tw. Neubau des Sanatoriums nach den Plänen von Josef Hoffmann. 1941 von Wien nach Litzmannstadt (Łódź) deportiert. Sein wiss. Œuvre ist vielfältig; so befaßte sich S. in zahlreichen Fachbeitrr. mit der Ursache von Gehirnblutungen, mit Therapieansätzen von Migräne, nervösen Magenstörungen, Behandlungen von Neuralgien und Angstzuständen sowie mit Hypnotherapie. S. wurde aufgrund seiner Verdienste zum Min.Rat und zum k. Rat ernannt. Er fungierte auch als Vizepräs. des Ver. freipraktizierender Ärzte und gehörte Jahre hindurch dem Bez.schulrat für Hietzing (Wien 13) und Umgebung an.

W.: s. u. Kreuter.
L.: Jb. der Wr. Ges.; Kreuter (m. W.); R. Boltz, Die Wienerwaldstadt Purkersdorf, Ortsbild und Gewerbe im Wandel der Zeit, 1992, S. 15; DÖW;, UA, beide Wien.
(D. Angetter)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 152f.
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