Steiner Maximilian (Maxim), Psychoanalytiker und Dermatologe. Geb. Wien, 3. 3. 1874; gest. London (Großbritannien), 29. 7. 1942; mos., 1904 ausgetreten, ab 1918 röm.-kath. Sohn eines Schuhwarenfabrikanten. Nach Absolv. des Real- und Obergymn. stud. S. ab 1891 Med. an der Univ. Wien; 1897 Dr. med. Zunächst als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten tätig, gehörte S. zur Gruppe der älteren Anhänger um Freud (s. d.). 1908 nahm er an der ersten Internationalen Zusammenkunft der Psychoanalytiker in Salzburg teil. In der Phase der Trennung der Wr. Psychoanalyt. Vereinigung von der Gruppe um A. Adler (s. d.) spielte S. eine wichtige Rolle, indem er auf der Seite Freuds und als Ausschußmitgl. der Vereinigung (ab 1911) vehement für diese Trennung eintrat. Neben seiner Praxis als Psychoanalytiker und Dermatologe unterrichtete S. am Lehrinst. der Wr. Psychoanalyt. Vereinigung, hielt eine vielbeachtete Vorlesung über „Traumsymbolik der analytischen Situation“ sowie Vorträge für die American Med. Association in Wien. 1938 mit Praxisverbot belegt, ging S. nach London ins Exil. Der Versuch, einen Lehrauftrag in den USA zu erhalten, schlug fehl. Wiss. befaßte sich S. v. a. mit Störungen der männl. Potenz, ausgelöst durch psych., aber auch psychosomat. Ursachen. Insbes. bemühte er sich um die Pathol. und Therapie der psych. bedingten Impotenz. S. war Mitgl. der Ges. der Ärzte, der dermatolog. Ges. und der Dt. Ges. für Urol. sowie ab 1907 Mitgl. der Psycholog. Mittwoch-Ges. 1910–19 hatte er die Funktion des ersten Kassiers der Wr. Psychoanalyt. Vereinigung inne. Im Exil wurde er 1939 Mitgl. der British Psychoanalytical Society.