Stelzel, Franz (1903–1942), Widerstandskämpfer und Arbeiter

Stelzel Franz, Widerstandskämpfer und Arbeiter. Geb. Herzogwald, Mähren (aufgelassen), 7. 10. 1903; gest. Wien, 10. 11. 1942 (hingerichtet). S. absolv. eine Schlosserlehre. 1920–22 war er Mitgl. der SDAP und gehörte 1922–34 der sozialdemokrat. Gewerkschaftsbewegung an. Danach trat er zur Kommunist. Partei Österr. (KPÖ) über. Als Angehöriger des Republikan. Schutzbunds nahm S. 1934 am Februaraufstand teil und war anschließend drei Monate in Haft, bald darauf, von Dezember 1934 bis März 1935, wegen Betätigung für die KPÖ im Anhaltelager Wöllersdorf interniert. Im Herbst 1940 schloß sich S., der bei der Fa. Hofherr & Schrantz als Maschinenschlosser beschäftigt war, einer in Wien-Kagran und Wien-Stadlau tätigen kommunist. Widerstandsgruppe an, sammelte Geld zur Unterstützung der Familien von Inhaftierten und war an der Herstellung und Verbreitung illegaler Flugschriften beteiligt. S.s Gruppe, die in einigen Stadlauer Betrieben Zellen gebildet hatte, wurde im Jänner 1941 zerschlagen. Er selbst wurde verhaftet und gem. mit neun Gesinnungsgenossen vom 2. Senat des Volksgerichtshofs im August 1942 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tod verurteilt.

L.: H. Mitteräcker, Kampf und Opfer für Österr., 1963, S. 51; Widerstand und Verfolgung in Wien 1934–45, 2, bearb. W. Neugebauer, 2. Aufl. 1984, s. Reg.; Die Arbeiter von Wien, ed. K. Stimmer, 1988, s. Reg.; Gedenken und Mahnen in Wien 1934–45, bearb. H. Exenberger u. a., 1998, S. 456f.; W. Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“, 2. Aufl. 2005, s. Reg. (m. B.); DÖW, Wien.
(Ch. Kanzler)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 205
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