Štembera, Matěj Dobromír (1806–1878), Mediziner und Schriftsteller

Štembera Matěj Dobromír, Mediziner und Schriftsteller. Geb. Kmetnowes, Böhmen (Kmetiněves, Tschechien), 31. 12. 1806; gest. Rakonitz, Böhmen (Rakovník, Tschechien), 14. 1. 1878. Sohn eines Bauern. Nach den Gymn. in Prag und Schlan (Slaný) stud. Š. ab 1828 zunächst Phil. an der Univ. Prag (mit Unterbrechungen), ab 1830 auch Wundmed.; 1833 Mag. chir. Bereits 1832 arbeitete er anläßl. der Choleraepidemie in einem eigens für Cholerapatienten adaptierten Krankenhaus in Prag sowie im Kreis Klattau (Klatovy). 1834 kurzfristig als Provisor des wundärztl. Gewerbes in Karlsbad (Karlovy Vary) tätig, wurde er noch im Dezember zum Stadtwundarzt in Rakonitz ernannt, wo er bis zu seinem Tod verblieb. Hier bekleidete er auch die Funktion des Gerichtsarztes beim Kriminalamt und setzte seine universitäre Ausbildung fort. 1850 beendete er sein phil. Stud. und begann noch im selben Jahr das Stud. an der med. Fak.; 1854 Dr. med. Š. war aktiver Teilnehmer an der tschech. Nationalbewegung und intensivierte die Volksbildung. 1841 gründete er in Rakonitz die bürgerl. Bibl., ab 1861 war er Mitgl. des Wirtschaftl. Verbandes des Prager Kreises. Neben Fachbeitrr., die er v. a. in der Z. „Časopis lékařů českých“ zwischen 1866 und 1875 publ., verf. Š. auch literar. Prosawerke sowie Ged., letztere hauptsächl. in tschech. Periodika wie in „Květy“.

W.: Místopis královského krajského města Rakovníka, 1839; Zubospráva aneb prostonárodní navedení o zubech člověčích, 1861; Žebrák, velký rakovnický zvon a kostelíček sv. Jiljí u Rakovníka, 1861.
L.: Otto; Wurzbach; M. Navrátil, Almanach českých lékařů, 1913; J. Koníček, in: Věstník muzejního spolku král. města Rakovníka a politického okresu rakovnického, 1926, S. 1ff.; Státní oblastní archív, Rakovník, UA, Praha, beide Tschechien.
(L. Hlaváčková)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 207f.
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