Stenta Michele, Lehrer und Bibliothekar. Geb. Vragna, Istrien (Vranja, Kroatien), 7. 9. 1845; gest. Triest, Freie Stadt (Trieste, Italien), 25. 5. 1915; röm.-kath. Sohn eines Grundbesitzers, Vater von Mario S. (s. d.). S. besuchte die Volksschule in Triest, danach das Untergymn. in Mitterburg (Pazin) und bis 1863 das Obergymn. in Triest. Nach einem phil. Stud. an der Univ. Wien (1863–67) 1869 Dr. phil. und Lehramtsprüfung für Mittelschulen aus Geographie und Geschichte. Seine Lehrtätigkeit begann S. 1869 am Obergymn. in Triest, 1871 wechselte er als Prof. für Geographie und Geschichte an die Handels- und naut. Akad. in Triest, die einzige staatl. Hochschule Triests mit italien. Unterrichtssprache. 1900 in dieser Funktion i. R. und Ritter des Franz Joseph-Ordens. S., der 1875–1914 auch an anderen staatl., städt. und privaten Schulen in Triest gelehrt hatte, übte nach 1900 diverse Aufgaben in der Schulverwaltung aus: Mitgl. zahlreicher Prüfungskomm. bei den Triester Schulanstalten, ab 1909 Schulrat, 1905–15 Bez.schulinsp. für die italien. Schulen in Triest. Daneben war S. – tw. in leitenden Funktionen – Mitgl. verschiedener Kulturver. in Triest und Umland, so der Società Adriatica di Scienze Naturali, des DÖAV – Sektion Küstenland, der Società Istriana di Archeologia e Storia Patria etc. Er war fast drei Jahrzehnte lang Bibliothekar bei der Handels- und naut. Akad. und lange Zeit auch bei der Società Adriatica di Scienze Naturali. In zahlreichen Vorträgen, von denen die bedeutendsten in wiss. Z. veröff. wurden, beschäftigte sich S. v. a. mit Geographie, Geschichte und Musik. Ferner übertrug er die Beschriftung dt. Landkarten und Atlanten ins Italien.