Štěpnička, František (František Bohumír) (1785–1832), Schriftsteller und Beamter

Štěpnička František (František Bohumír), Schriftsteller und Beamter. Geb. Oppatau, Mähren (Opatov, Tschechien), 13. 10. 1785; gest. Baden (NÖ), 26. 8. 1832. Bauernsohn. Š. absolv. in seinem Geburtsort die Trivialschule und bildete sich, während er in der väterl. Wirtschaft arbeitete, autodidakt. weiter. Mit einem Stipendium besuchte er 1801–05 das Prämonstratenser-Gymn. in Neureisch (Nová Říše), die phil. Jgg. absolv. er in Wien, Olmütz (Olomouc) und 1807 wieder in Wien, wo er auch ein Theol.stud. begann. 1809 verließ er, wie auch schon vorher aufgrund der krieger. Ereignisse, Wien, um sich nach seiner Rückkehr den Rechtswiss., tw. im Privatstud., zuzuwenden. Daneben war er als Erzieher und Gutsverwalter tätig, gab Privatunterricht in Wien und wurde nach Ablegung der Appellationsprüfung 1815 Beamter beim Wr. Magistrat, dann Konzeptspraktikant bei der Hofkammer. Ab 1816 wirkte er in Prag, 1825 in Brünn (Brno) bei der staatl. Finanzverwaltung; 1826 Kammerrat. Bereits während seines Stud. war Š. auf verschiedensten Gebieten literar. tätig. Seine patriot., Liebes- und Naturged., Satiren, moral. Erz., Anekdoten und Übers. (etwa von Gottfried August Bürger, Catull, Theokrit) veröff. er in den Z. „Čechoslav“, „Dobroslav“, „Poutník“, „Rozmanitosti“ und „Prvotiny pěkných umění“, seine Autobiographie erschien posthum in „Časopis Českého museum“ (1835). Während seiner Prager Zeit trat er auch mit Theaterkritiken hervor. Aufgrund der krit. Einstellung der jüngeren Schriftstellergeneration, etwa eines F. L. Čelakovský (s. d.), blieb Š.s Werk i. d. F. weitgehend unbeachtet.

W.: Hlas lýry české 1–2, 1817–23; etc.
L.: DČL 2; Otto; Rieger; Wurzbach; Koleda 5, 1880, S. 317f., 333f.; F. Šilhavý, in: Časopis Matice moravské 18, 1894, S. 119ff., 232ff., 318ff.; A. Skála, Od Horácka k Podyjí 10, 1932/33, S. 30ff.; B. Pernica, in: Písemnictví na západní Moravě, 1938, S. 28f.; Lex. české literatury 4, red. L. Merhaut, 2008.
(V. Petrbok)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 215f.
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