Sterio Károly (Karl), Maler und Graphiker. Geb. Újmoldova, Ungarn (Moldova Nouă, Rumänien), 1822 oder 1823; gest. Pest (Budapest, Ungarn), 4. 6. 1862; griech.-orthodox. Sohn eines Bergwerksdir. griech. Herkunft. S. stud. 1838–42 an der Wr. ABK u. a. bei L. Kupelwieser (s. d.) und setzte seine Ausbildung anschließend in München bei Wilhelm v. Kaulbach fort. Nach Stud.reisen durch Italien, Frankreich und England ließ sich S. in Pest nieder, wo er bes. mit seinen leichten, in der Farbbehandlung harmon. Aquarellen (Porträts und Genrebilder), die den größeren und bedeutenderen Tl. seines Œuvres ausmachen, bekannt wurde. Anfang der 1850er Jahre hielt sich S. oft in der Künstlerkolonie von Szolnok auf, wo er auch Pettenkofer (s. d.) kennenlernte. Seine dort entstandenen idyll. dörfl. Genrebilder sind vom Biedermeier geprägt. S. behandelte aber auch aktuelle hist. Themen, etwa die Ereignisse des Freiheitskampfes von 1848 oder den Einzug von K. Franz Joseph I. und Kn. Elisabeth (beide s. d.) in die Burg von Buda (1857). Zu seinen bedeutendsten, im kirchl. Auftrag gefertigten, Arbeiten zählen die innere Ausgestaltung und die Ikonostase (1857–58) der Pester Serb. Kirche. S., der auch als Illustrator von Z. und als Lithograph hervortrat, zählt mit seinen ausgeglichen komponierten und präzise gezeichneten Bildern zu den hervorragenden Meistern der ung. bürgerl. Romantik. Arbeiten von S. befinden sich u. a. in der Magyar Nemzeti Galéria und dem Kiscelli Muz. in Budapest und im Smidt Muz. in Szombathely.