Sternad, Rudolf (1880–1944), Maler und Lithograph

Sternad Rudolf, Maler und Lithograph. Geb. Reichenberg, Böhmen (Liberec, Tschechien), 2. 9. 1880; gest. Wien, 5. 1. 1944. S. absolv. seine Ausbildung am lithograph. Inst. der Staatsgewerbeschule in Reichenberg und arbeitete danach in den lithograph. Anstalten in Warnsdorf (Varnsdorf) und Zittau. Nach einem kurzen Aufenthalt in Dresden (1900–01) setzte er 1903–06 seine Stud. an der Kunstgewerbeschule in Gablonz (Jablonec nad Nisou) fort; 1910–14 leitete er ein Atelier für die Gestaltung von Plakaten in Hamburg. Nach seinem Einsatz im 1. Weltkrieg siedelte er sich 1918 in Wien an. Hier konnte er sich als Maler von Gemälden und v. a. Porträtminiaturen, die die Wr. Ges. der Nachkriegszeit repräsentierten, innerhalb kurzer Zeit etablieren. Gem. mit Wilhemine Stadler und Ipold (s. d.) gehört S. zu den Erneuerern der Porträtminiaturmalerei. Stilist. orientierte er sich bes. an den Arbeiten von Daffinger (s. d.), der diese Kunstrichtung in Wien fast ein Jh. früher zu ihrem künstler. Höhepunkt geführt hatte. S. unternahm zahlreiche Reisen und war mit seinen Arbeiten an internationalen Ausst. (u. a. in New York, Köln, London) vertreten. Er fertigte über 800 Porträtminiaturen, großteils von Mitgl. des Hochadels und Angehörigen der europ. und amerikan. Großind. Ab 1924 war S. Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus).

L.: Czeike; Fuchs, 19. Jh.; Fuchs, Erg.Bd.; Thieme–Becker; G. Harum, in: Der getreue Eckart 3, 1925/26, S. 1009ff.; H. Fuchs, Die österr. Bildnisminiatur 2, 1982; R. Jirka, Hdb. der Grabstätten von Persönlichkeiten auf dem Grinzinger Friedhof zu Wien, 1986, S. 226f.; R. S. Budig u. a., Ehrengräber am Wr. Zentralfriedhof, 1995, S. 93; WStLA, Wien; Mitt. Georg Wacha, Linz, OÖ.
(R. Keil)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 230f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>