Sternen, Matej (Matthäus) (1870–1949), Maler, Graphiker und Restaurator

Sternen Matej (Matthäus), Maler, Graphiker und Restaurator. Geb. Werd, Krain (Verd, Slowenien), 20. 9. 1870; gest. Ljubljana, Jugoslawien (Slowenien), 28. 6. 1949; röm.-kath. Sohn eines Sägemeisters, ab 1907 mit der Malerin Roza S., geb. Klein (geb. Laibach, Krain / Ljubljana, Slowenien, 15. 8. 1867; gest. ebd., 20. 12. 1956), verehel. Nach Besuch der Grundschule in Oberlaibach (Vrhnika) und der Bürgerschule in Gurkfeld (Krško) wechselte S. 1888 an die Staatl. Gewerbeschule nach Graz, besuchte 1891/92 die Wr. Kunstgewerbeschule u. a. bei Groll (s. d.) und stud. 1893–99 (mit Unterbrechungen) an der Wr. ABK u. a. bei Kasimir Pochwalski; 1899–1905 besuchte er die Privatmalschule von Ažbe (s. d.) in München. S., der sich schon während des Stud. seinen Lebensunterhalt als Zeichner, Kopist, Porträtmaler und Restaurator verdient hatte, leitete 1905–06 gem. mit Friedrich v. Radler eine Zeichenschule in München, 1907–08 mit Jakopič (s. d.) eine Malschule in Laibach; 1910–11 lebte er in Duino. Bis 1914 besuchte S. immer wieder München und reiste u. a. nach Italien, Paris, Wien, Ktn. und in die Stmk. Während des 1. Weltkriegs als Kriegsmaler, Photograph und Restaurator tätig, lebte er danach wieder in Ljubljana, wo er ab 1921 als Zeichenlehrer an der Techn. Fak. und an der Malschule Probuda wirkte sowie ab 1924 in seinem Atelier auch eine Mal- und Restauratorschule unterhielt. Mit Grohar, Jama (beide s. d.) und Jakopič zählt S. zu den bedeutendsten slowen. Impressionisten, die 1904 als Freie Vereinigung der Künstlergruppe Sava eine gem. Ausst. im Salon Miethke in Wien präsentierten. S., stark von Lovis Corinth beeinflußt, malte v. a. in Öl und bevorzugte in seinem Œuvre die Darstellung des Menschen (v. a. Frauenakt und Porträt), schuf aber ebenso Landschaften, Genre und Stilleben, die allerdings im Spätwerk seltener werden. Daneben trat S. als Zeichner, Graphiker (bes. Radierung, Crayon, Monotypie), Freskant und Restaurator (u. a. 1898–1901 für die Zentral-Komm. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale in Wien, nach dem 1. Weltkrieg für die gleiche Institution Spomeniški urad za Slovenijo in Ljubljana) in Erscheinung.

W. (auch s. u. SBL): Rothaarige, 1902, Straße in München, 1904, Auf dem Divan, 1909, Liegender Frauenakt, 1913 (alle Narodna galerija, Ljubljana); Deckenmalerei im Presbyterium und Langhaus, 1934–36 (Franziskanerkirche, Ljubljana); Im Atelier, 1942 (Privatbesitz); etc.
L.: Enc. Jug.; Enc. lik. umj.; SBL (m. W. u. L.); Thieme–Becker; Vollmer; M. S. Portreti, Ljubljana 1944 (Kat.); F. Stelè, Slovenski impresionisti Grohar – Jakopič – Jama – S., Zagreb 1952, bes. S. 24ff. (Kat., m. B.); J. Mikuž, M. S. Retrospektivna razstava …, Ljubljana 1976 (Kat.); T. Brejc, Slovenski impresionisti in evropsko slikarstvo, 1982, s. Reg.; Slowen. Impressionisten aus der Narodna Galerija Ljubljana – Nationalgalerie Laibach, Klagenfurt 1982 (Kat.); Enc. Slovenije 12, 1998; A. Smrekar, in: Vrhniški razgledi 5, 2004, S. 109ff.; ABK, Univ. für angewandte Kunst, beide Wien.
(B. Murovec)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 238f.
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