Sternfeld, Jacques (Jakob) (1874–1934), Maler

Sternfeld Jacques (Jakob), Maler. Geb. Wien, 28. 1. 1874; gest. ebd., 1. 11. 1934; mos. Sohn eines Hadernhändlers. Nach Besuch der Bürgerschule absolv. S. die Damenschneiderlehre und wechselte 1892 – vorerst als Gast – an die Wr. ABK, wo er bis 1900 (mit Unterbrechungen) u. a. bei S. L’Allemand (s. d.) und Kasimir Pochwalski stud. 1896 als Einjährig-Freiwilliger in das Heer eingetreten, wurde er 1899 i. d. Res. übersetzt, 1905 Lt. i. d. Res., 1918 Hptm. S., der zahlreiche Stud.reisen u. a. nach Bosnien, Dalmatien, Ungarn und in die Türkei unternahm, war ab 1900 in Wien künstler. tätig. In seinen Arbeiten stark vom Münchner Impressionismus beeinflußt, trat er bes. mit seinen Porträts von Persönlichkeiten des öff. und künstler. Lebens (z. B. Frh. v. Krobatin, Goldmark, beide s. d., und dem Schauspieler Theodor Weiß) sowie seinen Genrebildern in Erscheinung. S. war mit seinen Bildern auch in den Ausst. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) vertreten, seine Aufnahme in die Genossenschaft wurde aber 1910 trotz seiner künstler. Fähigkeiten und der Fürsprache L’Allmands und Pochwalskis abgelehnt – als Reaktion trat S. 1919 in die neugegr. Kunstgemeinschaft-Glaspalast ein und fungierte i. d. F. als deren Ausschußmitgl. Ab 1913 Vorstand (Präs.) des Österr. Künstlerbundes, 1914 Gründungsmitgl. des Österr. Werkbunds und Mitgl. der Wr. Heimatkunst. Seine Werke, für die er zahlreiche Preise erhielt, befinden sich u. a. im Wien Mus. sowie in Galerien in Graubünden und Jerusalem.

L.: NFP, 3. 11. 1934; Fuchs, 19. Jh.; Fuchs, Erg.Bd.; Hdb. jüd. AutorInnen; Jb. der Wr. Ges.; Thieme–Becker; Wer ist’s?, 1935; Österr. Kunst 5, 1934, Nr. 11, S. 27; A. Gmeiner – G. Pirhofer, Der Österr. Werkbund, 1985, S. 243; W. Aichelburg, Das Wr. Künstlerhaus 1861–2001 (= Monographien zur Kunst Österr. im 20. Jh. 1/1), 2003, s. Reg.; ABK, IKG, KA, WStLA-Künstlerhausarchiv, alle Wien.
(Ch. Gruber)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 239
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