Stigler, Josef; Ps. Gawan (1837–1903), Jurist und Funktionär

Stigler Josef, Ps. Gawan, Jurist und Funktionär. Geb. Vöcklabruck (OÖ), 24. 3. 1837; gest. Salzburg (Sbg.), 16. 4. 1903; röm.-kath. Sohn eines Apothekerehepaars. – S. besuchte ab 1847 das Gymn. in Salzburg und stud. ab 1857 an den Univ. Wien und Graz Jus; 1863 Dr. jur. Danach war S. in Salzburg als Konzipient in einer Advokatenkanzlei tätig. 1866 legte er die Advokatursprüfung ab, eröffnete 1870 seine eigene Kanzlei, übernahm jedoch 1878 die des verstorbenen Vinzenz Alexi. Er wirkte v. a. als Anwalt einer hochadeligen Klientel, daneben aber auch als Strafverteidiger und war Vizepräs., ab 1895 Präs. der Advokatenkammer Sbg. Neben seiner berufl. Tätigkeit galt S.s Interesse der Musik, insbes. jener Richard Wagners. Bereits im Gymn. spielte er Klavier sowie Orgel und erarbeitete sich als Autodidakt umfangreiche musikal., gesangl. und kompositor. Fähigkeiten. 1862 Mitgl. der Sbg. Liedertafel, wurde S. 1874 deren Zweiter Chormeister und gehörte ab 1867 dem „Dom-Musik-Verein und Mozarteum“ an. Wesentl. Verdienste erwarb er sich um die Förderung musikal. Begabter. 1881 Gründungsmitgl. der „Internationalen Stiftung: Mozarteum“, gehörte er deren leitendem Ausschuß an und war ab 1884 stellv., 1890–99 Präs. sowie 1882 Mitbegründer der Künstlergenossenschaft Gral. Ab 1885 verf. S. Konzertkritiken für das „Salzburger Volksblatt“ und wirkte ab 1887 bei den vom Mozarteum veranstalteten Kammermusikabenden als Klaviersolist mit.

L.: Sbg. Volksbl., 16., 17. 4. 1903; Jurist. Bll. 32, 1903, S. 187; Mitt. der Ges. für Sbg. Landeskde. 43, 1903, S. 400f.; J. E. Engl, 23. Jahresber. der Internationalen Stiftung: Mozarteum in Salzburg 1903, 1904, S. 3ff.; K. Wagner, Das Mozarteum, 1993, s. Reg.; Salzburger Mozart Lex., red. G. Ammerer – R. Angermüller, 2005 (m. B.); Internationale Stiftung Mozarteum, Salzburg, Sbg.; Pfarramt Vöcklabruck, OÖ.
(M. Petz-Grabenbauer)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 262f.
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