Stingeder, Franz (1863–1936), Geistlicher und Lehrer

Stingeder Franz, Geistlicher und Lehrer. Geb. Gallneukirchen (OÖ), 30. 9. 1863; gest. Linz (OÖ), 16. 3. 1936; röm.-kath. Sohn eines Häuslerehepaars. – S. stud. Theol. am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom, wo er 1889 die Priesterweihe empfing. Ab 1890 Dir. des Linzer bischöfl. Stud.konvikts Salesianum, später auch bischöfl. Ökonomiedir., bekleidete er daneben zahlreiche Ämter im kirchl. Schuldienst, u. a. als Religionslehrer, dann als bischöfl. Koär. und Religionsinsp. für die Lehrbefähigungsprüfungen an verschiedenen Anstalten in OÖ. Durch mehrere Jahre Linzer Domprediger, gilt S. als der führende Vertreter der homilet. Reform in Österr. In seinen zahlreichen, auf umfangreichen Kenntnissen der Predigtliteratur sowie auf seiner eigenen Praxis beruhenden homilet. Werken suchte er einen Mittelweg zwischen der rhetorisierenden und der theologisierenden Ausrichtung der Predigt. S. wurde 1899 geistl. Rat, 1903 Konsistorialrat, 1906 päpstl. Ehrenkämmerer, 1912 Ritter des Franz Joseph-Ordens, 1922 Dr. h. c. der Univ. Graz und 1931 Reg.Rat.

W. (auch s. u. Bautz; LThK): Land auf, Land ab unterm Predigtstuhl, 1929; Homilet. Führer durch das Alte Testament, 1931; Predigtsmlgg.; zahlreiche Abhh. und Rezensionen in Ztg. und Z., wie Theol.-prakt. Quartalschrift, Kirche und Kanzel; etc.
L.: Linzer Volksbl., 16., Linzer Wochenbl., 20. 3. 1936; Bautz (m. W.); LThK, 1. und 2. Aufl. (m. W.); G. Russinger, 1. Erg.bd. zum Gen.schematismus … der Diözese Linz ..., 1916, S. 241; A. Donders, in: Kirche und Kanzel 19, 1936, S. 161ff.; Diözesanarchiv, Linz, OÖ.
(M. Petz-Grabenbauer – H. Reitterer)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 265f.
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