Stirba de Stirbitz (Stürba de Stürbitz), Franciszek (1780–1832), Arzt

Stirba de Stirbitz (Stürba de Stürbitz) Franciszek, Arzt. Geb. Neusandez, Galizien (Nowy Sącz, Polen), 14. 1. 1780; gest. Krynica, Galizien (Polen), 29. 5. 1832. Sohn eines Physikers und Arztes. – Nach Abschluß des Gymn. in Tarnów 1798 stud. S. Med. an der Univ. Wien (1808 Dr. med.) und führte danach eine Arztpraxis in Neusandez. 1814 zum Badearzt von Krynica bestellt, gilt er als der erste poln.sprachige Kurarzt. Die Sommer verbrachte er in Krynica, die übrige Zeit in seiner Praxis in Neusandez. S. widmete sich der Modernisierung der Kuranstalt in Krynica. 1815 ließ er eine direkte Leitung für das kalte Quellwasser sowie eine zweite für das gewärmte Wasser aus dem Kessel legen und führte Messungen des Wasservolumens durch. Auf Grundlage eigener Beobachtungen und Erfahrungen publ. er 1816 sowohl auf poln. als auch auf dt. eine der ersten Arbeiten über die Heilkraft des Wassers von Krynica, in der nicht nur eine Beschreibung der Kuranstalt, sondern auch eine Vermessung der Quellen sowie eine Analyse des Wassers enthalten sind („Die Mineralquellen zu Krynica im Sandecer Kreise in Ostgalizien“). Dies bewirkte das Ende der bis dahin unkontrollierten Anwendungen; seine diesbezügl. Warnungen bestätigte später auch der Balneologe Józef Dietl. Auf Initiative von S. wurden um die Hauptquelle ein engl. Garten, ein Park, eine Promenade und eine Kapelle (1831) angelegt. Durch die Sanierung der Straßen nach Neusandez wurde die Infrastruktur verbessert, und dank seiner Bemühungen erhöhte sich die Anzahl der Kurgäste beträchtl. Bis zuletzt beteiligte er sich an der Bekämpfung der Cholera in und um Krynica.

L.: PSB (m. L.); UA, Wien.
(S. T. Sroka – K. Weisswasser)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 269
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