Stix Edmund, Techniker, Architekt und Beamter. Geb. Wien, 24. 11. 1837; gest. ebd., 24. 2. 1903; röm.-kath. Sohn eines Lehrers, Schwiegersohn von Prechtl (s. d.). – Nach dem Besuch der Realschule und dem Stud. am Wr. polytechn. Inst. (1853–59) war S. zunächst als techn. Zeichner beim Bau des Krankenhauses Rudolfstiftung in Wien tätig. 1861 übernahm er für einige Monate die Überwachung der Bautätigkeiten am neuen Parlamentsgebäude und erhielt noch im selben Jahr eine Ass.stelle an der Lehrkanzel für Landbauwiss. am Wr. polytechn. Inst., die er bis 1865 innehatte. Danach Prof. der Baukunst bzw. der Bauwiss. an der techn. Akad. in Lemberg (L’viv), gab er 1870 den akadem. Lehrberuf auf, trat in die Dienste der Staats-Eisenbahn-Ges. und arbeitete auch als freier Architekt. 1872 wurde er Dir.stellv., dann Dir. der Union-Bauges., legte diesen Posten jedoch 1874 nieder und führte i. d. F. Eisenbahn-Hochbauten aus. Ab 1875 war er zeitweise in der Baufa. von Karl Frh. v. Schwarz (s. d.) tätig. Dazwischen unternahm S. Stud.reisen nach Frankreich und Italien. 1885 wurde er Vorstand des Bauwesens bei der Landesregierung für Bosnien und die Herzegowina in Sarajevo (1895 Sektionschef der Bau-Abt., 1901 i. R.) und machte sich in dieser Funktion um das Bauwesen im österr. Okkupationsgebiet verdient. Neben bedeutenden Hochbauten entstanden unter seiner Leitung ein ausgedehntes Straßennetz, diverse Eisenbahnstrecken und Wasserbauten, von denen insbes. die Kanalisierung Sarajevos und Wasserleitungen in mehreren Städten zu nennen sind. Reg.Rat S. erhielt 1901 das Großkreuz des Franz Joseph-Ordens. Er war Mitgl. des Österr. Ing.- und Architekten-Ver. sowie Autor und 1870–71 Red. der „Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines“.