Stockmann (Stokmann), Nikolaus (Noe) (1832–1905), Photograph

Stockmann (Stokmann) Nikolaus (Noe), Photograph. Geb. Rzeszów, Galizien (Polen), 10. 3. 1832; gest. Wien, 9. 2. 1905; mos., später röm.-kath. Sohn eines Handelsmanns, Cousin von Leopold S. (s. u.), ab 1856 verehel. mit Wilhelmine (Wilma) Schuschmann, geb. Lekitsch (gest. 9. 2. 1899), Vater von Olga S. (geb. Pancsova, Ungarn / Pančevo, Serbien, 22. 10. 1857; gest. Baden, NÖ, 19. 12. 1935). – S. besuchte 1849–52 die Wr. ABK und beschäftigte sich bereits ab 1849 mit der Photographie. 1856 eröffnete er sein erstes Atelier in Pancsova, 1858 kam er als Wanderphotograph nach Belgrad. S. besaß zeitweilig 16 photograph. Zweigstellen in Wien und neun in den Kronländern – u. a. ab 1860 in Temesvar (Timişoara), ab 1865 in Arad, ab 1873 in Agram – und arbeitete tw. mit diversen Partnern, u. a. ab 1873 mit seinem Neffen Franz Stoklas (geb. 1844; gest. 14. 3. 1891) in Agram, zusammen. 1863 gründete seine Frau ein Atelier in Wien, bei dem er ab 1865 als Mitbesitzer eingetragen war. Ab 1870 war S.s Tochter Olga, verehel. Knozer, bei ihm tätig, 1877 trat der Schwiegersohn Friedrich Knozer (geb. Wien, 1853; gest. Baden, NÖ, 6. 7. 1923) in das Geschäft ein (S. & Knozer). S. schuf ausschließl. Porträts in traditioneller Machart und verwendete die gängigen Formate; seine Ateliers wurden auch von der Aristokratie und bekannten Künstlern besucht. 1888 errichtete er in Wien eine Fabrik für Trockenplatten, die allerdings nur kurz existierte. S., der seine Arbeiten 1873 auf der Wr. Weltausst. präsentierte, erhielt 1870 den Titel eines serb. Hofphotographen, 1882 wurde die Fa. S. & Knozer mit dem k. k. Hofphotographentitel ausgez.; ab 1888 war S. Mitgl. der Photograph. Ges. in Wien. Sein Cousin Leopold S. (geb. Wien, 23. 3. 1855; gest. ebd., 18. 11. 1929; mos.) arbeitete zunächst als Operateur bei S., eröffnete 1891 ein eigenes Atelier, das er aber 1922 aufgab, und wurde schließl. Gen.vertreter für die Ilford-Werke. Ab 1905 Mitgl. der Genossenschaft der Photographen in Wien, fungierte er 1919–22 als deren Vorsteher; 1910 Schätzmeister für die Gruppe Photographengewerbe (Porträtphotographie).

W.: Bildveröff. in: Blickfänge einer Reise nach Wien, ed. S. Winkler, 2000; etc.
L.: Wr. Freie Photographen-Ztg. 8, 1905, S. 41; Österr. Photographen-Ztg. 2, 1905, S. 28; Geschichte der Fotografie in Österr. 2, ed. O. Hochreiter – T. Starl, Bad Ischl 1983 (Kat., m. B.); T. Starl, in: Blickfänge einer Reise nach Wien, ed. S. Winkler, 2000, S. 194f.; ders., Lex. zur Fotografie in Österr. 1839 bis 1945, 2005; FotoBibl. Biobibliografie zur Fotografie in Österr. (nur Internet, Zugriff 8. 9. 2009); Pfarramt St. Josef, WStLA, beide Wien.
(T. Starl)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 277f.
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