Stodola, Kornel Milan (1866–1946), Unternehmer und Politiker

Stodola Kornel Milan, Unternehmer und Politiker. Geb. Liptószentmiklós, Ungarn (Liptovský Mikuláš, Slowakei), 26. 8. 1866; gest. Bratislava, Tschechoslowakei (Slowakei), 21. 10. 1946. Bruder von Aurel und Emil S. (beide s. d.). – Nach abgebrochenem Gymn.besuch hörte S. Vorlesungen an der Univ. Wien und absolv. Stud.reisen durch Dtld., Frankreich, England und die USA. Die dabei gewonnenen Erfahrungen setzte er für die Modernisierung des väterl. Unternehmens ein, in dem er 1905–11 als Miteigentümer und Mitgl. des Verwaltungsausschusses tätig war. 1911–18 lebte S. in Wien, wo er ab 1913 in der Leitung der Druckerei Melantrich arbeitete, mit slowak., tschech. und rumän. Politikern in Kontakt stand und die tschech.-slowak. Zusammenarbeit organisierte. 1918 war er Mitgl. der Revolutionären Nationalversmlg. in Prag, 1919–20 als Staatsreferent für Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesen im Min. für die Slowakei tätig, 1920–25 Abg., 1925–39 Senator des tschechoslowak. Parlaments für die Agrarpartei. S. stieg i. d. F. zu einem der bedeutendsten Vertreter der slowak. Wirtschaft auf. Ab 1920 Präs. der Handels- und Ind.kammer in Bratislava, organisierte er ab 1921 Donaumessen, um die Stellung des dortigen Hafens zu stärken. Daneben bekleidete er zahlreiche andere Funktionen im Wirtschaftsleben, u. a. war er Mitgl. in der Zentrale der tschechoslowak. HK sowie in der Zentralassoziation der slowak. Ind. und Vizepräs. des Zentralverbands der tschechoslowak. Industriellen. S. war auch Vizepräs. der Internationalen HK in Paris und Mitgl. der Interparlamentar. Union in Prag sowie Hon.konsul Dänemarks und Gen.hon.konsul Rumäniens in Bratislava. Obwohl 1938 Unterzeichner des Abkommens über die Abtrennung der Slowakei, verlor er danach an polit. Einfluß. Schon früh gehörte S. zu den Pionieren des Schisports und des Bergsteigens in der Slowakei. Er verf. Reiseberr., Memoiren und wirtschaftspolit. Abhh. S. war u. a. Off. der französ. Ehrenlegion.

W.: s. u. Slovenský biografický slovník.
L.: Enc. Slovenska; Masaryk; Otto, Erg.Bd.; J. Liška, K. S. 1866–1926, 1927; Slovenský náučný slovník 3, 1932; Prúdy 20, 1936, S. 621f.; A. Žuffa, in: Krásy Slovenska 24, 1946/47, S. 117; R. Chmel, in: Liptov 4, 1977, S. 264; Slovenský biografický slovník 5, 1992 (m. W. u. L.); Z. Radwanska-Paryska – W. Parysci, Wielka Enc. Tatrzańska, 1995; Reprezentačný biografický lex. slovenska, ed. A. Maťovčík u. a., 1999; Materialiensmlg. ÖBL, Wien.
(I. Chalupecký)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 280f.
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