Stöckholzer von Hirschfeld Josef, Buchdrucker, Buchhändler und Verleger. Geb. Wien, 1805; gest. ebd., 26. 11. 1869; röm.-kath. Sohn des Buchdruckers Felix S. v. H. (geb. Böhmen, um 1768; gest. Wien, 4. 5. 1825), der gem. mit seinem Bruder Franz als Faktor in der Wr. Filiale Johann (Nep.) F. v. Schönfelds (s. d.) tätig war und 1812 dessen Buchdruckerprivileg übernahm, und der Anna, geb. Kaliwoda, der Tochter des Buchdruckers Josef Kaliwoda. – S. beendete 1825 seine Buchdruckerlehre und unternahm Reisen in die Schweiz und nach Bayern. 1832–35 war er Faktor der Wr. Buchdruckerei Friedrich Hagenauer sel. Witwe. Danach Leiter der mütterl. Fa. (Felix S. v. H. sel. Witwe), red. er das dort erschienene „Oesterreichische naturhistorische Bilder-Conversations-Lexicon“, ehe er 1839 eine eigene Buchdruckerbefugnis erhielt. Seine Druckerei, die 1869 mit zehn Schnellpressen ausgestattet war, befand sich in Wien 2. S. druckte wiss. Werke für Braumüller (s. d.), im eigenen Verlag erschienen zahlreiche Theatertexte, Romane und Erz., u. a. von Josef August Bachmann, Eduard Breier, Gleich und Messenhauser (beide s. d.). Als Spezialität von S. galt auch der Plakatdruck. Daneben war das Unternehmen v. a. als Z.- und Ztg.druckerei bedeutend. 1847–48 druckte S. das „Fremden-Blatt“, 1848 zahlreiche Flug- und Zeitschriften wie „Der Freimüthige“, „Gegengift für typographische Reaktionäre“, „Schwarz-Roth-Gold. Vereinsblatt der Deutschen in Oesterreich“, „Opposition für Volk und Recht“ etc. Unter den 57 von S. verlegten bzw. gedruckten Periodika befanden sich auch die „Morgen-Post“ (1851–83) sowie – von ihrer Gründung 1864 an bis Mai 1865 – die „Neue Freie Presse“. S. war 2. Vorstand-Stellv. des Gremiums der Buch-, Stein- und Kupferdrucker und Vorstand des Unterstützungs-Ver. für Buchdrucker und Schriftgießer. Nach seinem Tod führte seine zweite Ehefrau Marie, eine verwitwete Dauscha-Sperling (Freitod 1883), das Unternehmen weiter, ging jedoch 1883 in Konkurs.