Stöckl, Andreas Franz (1834–1924), Geistlicher

Stöckl Andreas Franz, Geistlicher. Geb. Hallein (Sbg.), 28. 10. 1834; gest. Salzburg (Sbg.), 16. 4. 1924; röm.-kath. Sohn eines Baumwollwarenhändlers. – S. besuchte 1846–54 das fürsterzbischöfl. Knabenseminar Borromäum in Salzburg; 1857 Priesterweihe. Danach war er ein Jahr Koadjutor in St. Johann im Pongau und wurde 1859 Präfekt und Prof. am Borromäum, wo er v. a. Mathematik, Physik, Latein, Dt. und Religion unterrichtete. Zu seinen Schülern zählten B. Kaltner und Hauthaler (beide s. d.). Ab 1869 wirkte S. als Kuratkanonikus des Kollegiatstifts Seekirchen und ab 1881 als Stadtpfarrer von Salzburg-St. Andrä. Anläßl. dieser Ernennung erhielt er das erste der 1881 eingeführten Seekirchener Ehrenkanonikate. 1889 wurde S. zum Dompfarrer und Stadtdechanten sowie zum Konsistorialrat ernannt. Ab 1901 gehörte er zu den Dignitären des Domkapitels und rückte i. d. F. vom Domkustos und Domscholastikus zum Domdechanten und schließl. 1911 zum Dompropst auf. Er war ferner langjähriges Mitgl. des Diözesan- und Metropolitangerichts, wirkte ab 1896 als Konsistorialkanzler, ab 1903 als Präses des Konsistoriums und bekleidete ab 1907 das Amt eines Prosynodal-Examinators. S. erhielt zahlreiche Ausz., so war er u. a. Jubelpriester, Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. (1900) und erhielt 1924 den Titel eines Apostol. Protonotars. S., der bis in sein hohes Alter v. a. als Krankenseelsorger tätig war, starb als Diözesansenior.

L.: Sbg. Chronik, 17., NFP, 18., Kath. Kirchenztg., 24. 4. 1924; J. B. Wildauer, Geschichte und Statistik des fürsterzbischöfl. Collegiums Borromäum, 1885, S. 48, 66; H. Paarhammer, Das Kollegiatstift Seekirchen, 1982, S. 190, 194; F. Kramml, in: 1300 Jahre Seekirchen, ed. E. Dopsch – H. Dopsch, 1996, S. 409ff.; Erzdiözese Salzburg, Sbg.
(Ch. Gigler)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 284
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