Stolz Albert, Maler und Illustrator. Geb. Bozen, Tirol (Bolzano/Bozen, Italien), 19. 11. 1875; gest. ebd., 8. 1. 1947; röm.-kath. Sohn von Ignaz d. Ä. (s. d.), Bruder der Maler Ignaz d. J. (geb. Bozen, 20. 4. 1868; gest. Lana, Tirol/Italien, 22. 11. 1953) und Rudolf (geb. Bozen, 8. 5. 1874; gest. Sexten, Tirol / Sesto, Italien, 7. 8. 1960), Vater des Malers Siegfried S. (geb. 4. 7. 1917; gest. am Pordoijoch, Italien, 14. 12. 1937, verunglückt), der ihn bei seinen Arbeiten unterstützte. – S. erhielt seinen ersten Unterricht in der Werkstatt seines Vaters und stud. 1899–1903 an der Wr. ABK u. a. bei Delug (s. d.). 1905 unternahm er eine Stud.reise nach Italien und erhielt nach seiner Rückkehr nach Bozen zahlreiche öff. sowie private Aufträge für Wandbilder in Fresko- und Sgraffitotechnik (Rathauskeller, Fassadenfries für die Villa Defregger). Daneben lieferte S. auch Entwürfe für kunstgewerbl. Arbeiten, für Glasfenster, Medaillen und Plakate. 1911 wirkte er in Berlin und Weimar als Porträtmaler. Im 1. Weltkrieg Kriegsmaler und Porträtist, erhielt er nach Kriegsende Aufträge für Kriegergedenkstätten und Grabmäler bzw. Friedhofgestaltungen. In den 20er und 30er Jahren arbeitete er v. a. in Kirchen Süd-, Nord- und Osttirols, beschäftigte sich mit Sagenstoffen und malte Landschaftsbilder und Alltagsszenen, v. a. aus dem bäuerl. Umfeld, humorist. interpretiert. Zur Zeit des 2. Weltkriegs entstanden Bilder zum Thema „Verlorene Heimat“. Seine Werke, die oft, auch nach seinem Tod, für Illustrationszwecke ausgewählt wurden, befinden sich u. a. im Tiroler Landesmus. Ferdinandeum, im Kaiserschützenmus. (beide Innsbruck) sowie im Stadtmus. Bozen. S., der seine Arbeiten in zahlreichen Ausst. präsentierte, war Gründungsmitgl. des Bozner Künstlerbunds (1923) und erster Präs. des Südtiroler Künstlerbunds (1946). Mit K. Domanig (s. d.) stand er in freundschaftl. Verbindung.