Štorch (Storch) Karel Boleslav, Ps. B. Klatovský, Schriftsteller und Journalist. Geb. Klattau, Böhmen (Klatovy, Tschechien), 15. 11. 1812; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 21. 11. 1868. Sohn eines Rauchfangkehrermeisters. – Nach Besuch der Normalschule und des Gymn. in Klattau absolv. Š. die phil. Jgg. in Budweis (České Budějovice) und stud. an der Univ. Prag bis 1833 Jus. Ab 1831 wirkte er in Prag als Beamter in der Staatsverwaltung (1848 Offizial, 1862 Rechnungsrat); daneben erteilte er Privatunterricht. 1836 bewarb sich Š. erfolglos um die Stelle eines Univ.Prof. der böhm. Sprache an der Univ. Prag. Im Revolutionsjahr 1848 engagierte er sich kurze Zeit als Mitgl. des Nationalausschusses und des Slav. Kongresses auf seiten der Liberalen. Š. publ. Epigramme, Fabeln, Satiren, weiters volksbildner. Aufsätze, Rezensionen und Übers. aus dem Dt. und Französ. in Z. wie „Časopis českého museum“, „Čechoslav“, „Jindy a nynć“ (später „Česká včela“), „Květy české“, „Obzor“, „Světozor“, „Vlastimil“ sowie in den Ztg. „Národní noviny“ und „Pražské noviny“. In ihnen nahm er die polit. und Bildungsideale der tschech. Erneuerungsbewegung eines K. Havlíček (s. d.) vorweg und trat für ein höheres Niveau des tschech. Ztg.- und Z.wesens ein. Auch red. er selbst einige Z., wie „Květy“ (1848) oder „Obzor“ (1855). Š. trat daneben als Autor bzw. Übers. von Kinderbüchern hervor und verf. zahlreiche Beitrr. für das Riegersche Konversationslex.