Stradal, Hildegard; geb. Zweigelt (1864–1948), Schriftstellerin und Sängerin

Stradal Hildegard, geb. Zweigelt, Schriftstellerin und Sängerin. Geb. Wien, 5. 5. 1864; gest. Halle a. d. Saale, sowjet. Besatzungszone (Dtld.), 7. 8. 1948. Tochter des Musikpädagogen Moritz Zweigelt, ab 1888 verehel. mit August S. (s. d.). – S. erhielt u. a. bei Karoline Pruckner (s. d.) Gesangsunterricht und war ab 1883 Mitgl. des Wr. Akadem. Wagner-Ver., bei dessen Chorproduktionen sie mitwirkte. 1889 gab sie in Wien ihren ersten Liederabend und begleitete i. d. F. ihren Mann auf europaweiten Konzerttourneen. Ab 1890 trat sie als Schriftstellerin mit Lyrik (u. a. „Zur Dämmerzeit“, 1907, „Aus schweren Tagen“, 1909) sowie Dramen (etwa „Der Spielmann“, 1901), aber auch mit Übers. aus dem Französ. („Strahlen und Schatten“/„Les rayons et les ombres“ von Victor Hugo, 1897, und „Alexander von Macedonien“ von Joseph Arthur de Gobineau, 1914) hervor. Einige ihrer Ged. wurden – v. a. von ihrem Mann – vertont, viele verf. sie zu Kompositionen von F. v. Liszt, aber auch von Beethoven (beide s. d.), Chopin, Schumann und Edvard Grieg. 1919 übersiedelte das Ehepaar auf S.s Familiensitz in Schönlinde (Krásná Lípa). Nach dem Tod ihres Mannes setzte S. ihm mit „August Stradals Lebensbild“ (1934), das auch autobiograph. Züge aufweist, ein literar. Denkmal. 1945 aus der Tschechoslowakei vertrieben, verbrachte S. ihre letzten Lebensjahre in Halle, wo sie verarmt im Pflegeheim starb.

W.: Teilnachlaß: Muz. Rumburk, Tschechien.
L.: Brümmer; Giebisch–Gugitz; Kosch; S. Pataky, Lex. dt. Frauen der Feder 2, 1898; Stadtarchiv, Halle (Saale), Dtld.; Materialiensmlg. ÖBL, Wien; Mitt. Václav Petrbok, Praha, Tschechien.
(U. Harten – I. Nawrocka)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 340f.
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